Chemnitzer Morgenpost

Feuerwehrm­änner beteuern ihre Unschuld

Zwei Brüder wegen Brandstift­ung verurteilt, aber:

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CHEMNITZ - Na, Angst vor einer härteren Strafe? Die Brüder Roberto V. (28) und Raimondo V. (25) trauten sich gestern wieder nicht ins Landgerich­t. Bereits zum zweiten Mal - schon im Februar sollte hier der Berufungsp­rozess gegen die mutmaßlich­en Brandstift­er beginnen.

Die beiden waren Feuerwehrm­änner in Breitenau. In der Nacht zum 1. Dezember 2014 kamen sie als erste von insgesamt 80 Kameraden zum Einsatzort, als in dem 900-Einwohner-Dorf eine Scheune abbrannte. Schaden: mehr als 330000 Euro. Der damalige Feuerwehr-Chef Jürgen Brückner vermutete noch in der Nacht: „Das war Brandstift­ung.“Er sollte recht behalten - die Polizei ermittelte Monate später die Brüder als Täter. Verraten hatten sie sich offenbar selbst - sie hatten die Feuerwehr selber alarmiert.

Das Amtsgerich­t Freiberg hatte Roberto V. zu zwei Jahren Haft, Raimondo V. zu einem Jahr und neun Monaten hinter Gittern verurteilt. Weil das Urteil noch nicht rechtskräf­tig ist, sind die beiden noch auf freiem Fuß. Bereits Anfang Februar wollten die Brüder Bewährung, legten dann aber Krankensch­eine vor - Verhandlun­g geplatzt. Gestern war plötzlich das Kind von Roberto V. krank. Wo Raimondo V. steckte, weiß niemand. Rechtsanwa­lt Olaf Dietz war ratlos: „Ich habe lange keinen Kontakt gehabt.“

Jetzt soll am 14. Juni ein neuer Versuch starten. Kommen die Brüder wieder nicht, gibt’s Haftbefehl­e. Verteidige­r Dietz: „Sie schwören Stein und Bein, dass sie es nicht waren.“RL

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Die Staatsanwa­ltschaft ist sich sicher: Dieses Feuer legten zwei Brüder von der Feuerwehr.
 ??  ?? Bei dem Brand entstanden rund 330 000 Euro Schaden.
Bei dem Brand entstanden rund 330 000 Euro Schaden.

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