Zaubermaus Kvesic hat noch Großes vor

AUE - Mario Kvesic hatte in dieser Saison bisher einen Makel: Wenn er traf, verlor Aue. So in Fürth, gegen Union und in Nürnberg. Jetzt hat er es zum vierten Mal scheppern lassen. Das 1:0 gegen Kaiserslautern war der Siegtreffer. Eine Befreiung für ihn, das Team und die ganze Region.

Als er FCK-Verteidiger Tim Heubach herrlich hat ins Leere laufen lassen und einschob, stürmte er neben das Tor und stand vor den eigenen Fans stramm - ohne einen Miene zu ver- ziehen. Als dann seine Mitspieler Calogero Rizzuto, Louis Samson und Christian Tiffert auf ihn drauf sprangen, brüllte er seine ganze Freude heraus. Die kleine kroatische Zaubermaus hatte die „Veilchen“zum so wichtigen Sieg

„Das war Freude pur, einfach nur überwältigende

geschossen. Emotionen“, strahlte der 25-Jährige nach der Partie. Hatte er zu seiner Auer Anfangszeit vor knapp zwei Jahren Adam Susac oder später Mirnes Pepic noch als Übersetzer an seiner Seite, sprudelt es jetzt im perfekten Deutsch aus ihm heraus. Kvesic ist nicht nur auf dem Spielfeld ein intelligenter Junge! Gerade in der Rückrunde ist er aufgetaut, lieferte ein starkes Spiel nach dem anderen, auch weil er das Vertrauen seines Trainers spürt. Unter Domenico Tedesco schaute er nur gegen 1860 München 90 Minuten lang zu, sonst spielte er - und Kvesic zahlt zurück. Er reißt alle mit.

Aber der offensive Mittelfeldspieler sieht nicht nur sich auf dem aufsteigenden Ast. „Wir sind unter dem neuen Trainer alle besser geworden in den letzten sieben, acht Spielen. Das ist ganz einfach so.“Und mit den Erfolgen ist auch das Selbstvertrauen gestiegen. Er will sich zusammen mit seinen Mitspielern nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen, zeigt dabei, dass er vieles von der Tedescoschen Redensart angenommen hat: „Wir sind noch nicht durch, wir schauen nicht auf die Tabelle. Wir müssen nochmal 90 Minuten Gas geben und punkten, dann haben wir es geschafft“, grinste er.

Thomas Nahrendorf