Heftige Bierdusche für Stöger
KÖLN - An diesem Tag für die Vereinshistorie war nahezu alles erlaubt. „Das ist ein neuer Feiertag für den Kölner Kalender: Weihnachten, Geburtstag und Silvester auf einmal“, sagte Matthias Lehmann, Kapitän des 1. FC Köln nach dem gesicherten Europacup-Comeback nach 25 Jahren: „Da herrscht der absolute Ausnahmezustand.“
Und so machten nach dem 2:0 gegen Mainz 05 nicht nur die FC-Fans die Nacht zum Tag. Den Vier-Tages-Trip nach China ging so mancher Profi nach der ausgelassenen Abschlussparty in der „Halle Tor 2“mit schwerem Kopf an. Auch in den Kneipen floss das Kölsch in Strömen, auf den Ringen gab es Autokorsos.
Als Party-Biest unter den Spielern präsentierte sich schon direkt nach dem Anpfiff Torjäger Anthony Modeste. Nachdem ihn die Fans auf Händen getragen hatten, suchte der Franzose mit Tränen in den Augen zunächst ein bisschen Ruhe - dann drehte er richtig auf. Zunächst verpasste er mit einem Fünf-Liter-Glas sämtlichen Journalisten eine Bierdusche, dann stürmte er mit einer Handvoll Kollegen die Pressekonferenz und knöpfte sich Trainer Peter Stöger vor. Der Coach wusste schon, was ihn erwartete - nur verhindern konnte er es nicht. „Macht keinen Scheiß“, sagte der Österreicher, als er Modeste und seine Kollegen mit Biergläsern bewaffnet in den ersten beiden Reihen erblickte. Allein, es nutzte nichts. Kaum hatte der Trainer seine Ausführungen mit den Worten „Keine Fragen heute“beendet, stürmten die Spieler auf ihn zu und gossen ihm literweise Kölsch über den Kopf. „Fünf Spieler werden sich einen neuen Arbeitgeber suchen müssen“, schmunzelte er.