Trump als erster US-Präsident an der Klagemauer
Historischer Besuch bei Friedensmission in Nahost
JERUSALEM - Der US-Präsident als Meister der Selbstinszenierung: Donald Trump (70) hat als erster amtierender US-Präsident die für Juden heilige Klagemauer in der Jerusalemer Altstadt besucht.
Zunächst war der Republikaner in Begleitung jüdischer Geistlicher. Dann ging er alleine an die Mauer, legte mit geschlossenen Augen eine Hand an sie. Trump trug eine Kippa, eine jüdische Kopfbedeckung. Er steckte auch einen Bitt-Zettel in die Wand.
Trumps Tochter Ivanka (35) und ihr Ehemann Jared Kushner (36), die den Präsidenten neben seiner Gattin Melania (47) auf der Nahost-Reise begleiten, sind jüdischen Glaubens. Weil die Jerusalem-Frage im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern so heikel ist, ließ sich Trump in der Altstadt aber nicht von israelischen Politikern begleiten.
Zur Sicherung des Besuchs setzt Israel mehr als 10 000 Polizisten ein - zentrale Straßen wurden gesperrt. Der US-Präsident beschwor bei seinem ersten Besuch in Israel die Vision von einer regionalen Friedenslösung: „Wir können das nur gemeinsam schaffen. Es gibt keinen anderen Weg.“
Israels Präsident Reuven Rivlin (77) und Premier Benjamin Netanjahu (67) hatten den Trump-Clan am Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv begrüßt. Heute trifft Trump Palästinenser-Chef Mahmud Abbas (82) in Bethlehem.