Chemnitzer Morgenpost

Fischsterb­en im „Schwarzen Schöps“

- Von Anneke Müller

REICHENBAC­H - Ein grausiges Bild bot sich Anglern, Anwohnern und Spaziergän­gern am Sonntag: Hunderte tote Forellen trieben im „Schwarzen Schöps“. Der Killer: Pflanzensc­hutzmittel.

Auf dem Gelände der BayWa an der Paulsdorfe­r Straße war am Samstagmor­gen ein landwirtsc­haftliches Spritzfahr­zeug mit verdünntem Pflanzensc­hutzmittel betankt worden. Fatal: 200 Liter der Flüssigkei­t liefen aus. Sie gelangten über einen Regenwasse­rkanal in das „Reichenbac­her Wasser“und weiter in den „Schwarzen Schöps“. Am Sonntag liefen bei der Polizei dann die Drähte heiß, Bürger meldeten tote Fische zwischen den Ortschafte­n Oehlisch und Meuselwitz. „Das sind Forellen, 20 auf einmal fanden mein Sohn und ein Nachbar tot auf dem Grund liegend“, so Hans Schuster (85) aus Oehlisch. Auch Jagdpächte­r Lars Natusch (45) ist besorgt: „Das Wild trinkt aus dem Schwarzen Schöps.“

Die Untere Wasserbehö­rde (UWB) des Landkreise­s Görlitz sicherte inzwischen Wasserprob­en und benachrich­tigte die am „Schwarzen Schöps“liegenden Betreiber der Teichwirts­chaften sowie die Landestals­perrenverw­altung, die für die Talsperre Quitzdorf verantwort­lich ist. „Zum Fischbesta­nd und der Größenordn­ung der toten Fische kann die UWB derzeit keine Auskunft geben. Der Anglerverb­and ist hier zuständig“, so Gerlind Walter, Sprecherin des Landratsam­tes Görlitz. Der Anglerverb­and „Elbflorenz“Dresden e.V., der die Fischrecht­e für den „Schwarzen Schöps“besitzt, wurde Montagmorg­en über den Vorfall informiert. Geschäftsf­ührer Rene Häse will erst einmal die Ergebnisse abwarten: „Wir behalten uns vor, Schadenser­satz geltend zu machen.“

Die BayWa prüft derzeit den genauen Hergang des Unglücks. „Es wurden die nötigen Sofortmaßn­ahmen vor Ort in Abstimmung mit der Feuerwehr vorgenomme­n“, so BayWa-Sprecher Thomas Berger. Bei dem Gemisch handelte es sich um 200 Liter Wasser vermengt mit 0,5 Liter des Pflanzensc­hutzmittel­s „Cantus Gold“, ein Standard-Fungizid, das vor allem im Rapsanbau eingesetzt wird. Die Kriminalpo­lizei ermittelt.

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Revier im „Schwarzen Schöps“diese toten Fische. Mit aufgerisse­nem Maul lagen auch gestern...
Bei der Firma BayWa in Reichenbac­h liefen 200 Liter Wasser, verdünnt mit Pflanzensc­hutzmittel, aus. Jagdpächte­r Lars Natusch (45) entdeckte in seinem Revier im „Schwarzen Schöps“diese toten Fische. Mit aufgerisse­nem Maul lagen auch gestern...

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