Ziegner verspürt „absoluten Stolz“
ZWICKAU - Nicht nur für viele Spieler des FSV Zwickau war die 3. Liga ein unbekanntes Terrain. Auch ihr Trainer kannte die Klasse vorher nur als Aktiver. Dass sich die Mannschaft so schnell einlebte, Torsten Ziegner nebenher erfolgreich den Fußballlehrer absolvieren konnte, nötigt Respekt ab.
„Was nach dieser Saison überwiegt, ist der absolute Stolz auf diese Geschlossenheit, die wir über die gesamte Spielzeit gezeigt haben und die Energieleistung in der Rückrunde“, so Ziegner. Eine atemberaubende Frühjahrsrunde hatte sein Team bis auf Rang fünf geführt. Nur der künftige Zweitligist Holstein Kiel (39 Punkte) landete in der Rückrundentabelle dank der besseren Tordifferenz vor den Westsachsen.
„Die wichtigste Erkenntnis ist die, dass wir stabil stehen müssen. Rückstände sind in dieser Liga extrem schwer aufzuholen. Die beste Leistung ist entscheidend. Ob das für den Außenstehenden schön aussieht, ist zweitrangig“, schert sich der Fußballlehrer nicht darum, wie die kampfbetonte, teils rustikale Spielweise bei der Konkurrenz ankommt.
Gleichzeitig haben die Auftritte in Rostock (0:5) sowie Münster und Duisburg (je 1:5) gezeigt, dass die Rot-Weißen in der 3. Liga an fußballerische Grenzen stoßen. Diese will Ziegner nun nach oben verschieben: „Unsere Art und Weise Fußball zu spielen wird auf Dauer nicht ausreichen. Wir müssen uns qualitativ verbessern, indem wir taktisch und technisch besser werden.“Ein großes Plus ist, dass die Stammmannschaft aus der Rückrunde bis auf Jonas Nietfeld erhalten bleibt. Damit ist Zwickau für das „verflixte“zweite DrittligaJahr gewappnet.
Gefragt nach einem Wunschgegner für die kommende Spielzeit muss Torsten Ziegner nicht lange überlegen: „Hoffentlich schafft Jena die Relegation. Das wäre ein weiteres cooles Derby!“
Bis 2011 hatte der 39-Jährige selbst die Schuhe für Carl Zeiss geschnürt, dabei 68 Drittligapartien bestritten. Ein Jahr nach seinem Weggang stieg Jena in die Regionalliga ab. Michael Thiele