Kapitän Danneberg sagt Tschüss
CHEMNITZ - Der (Kurzzeit-) Kapitän tritt überraschend ab: Mittelfeld-Stratege Tim Danneberg beendet sein Engagement beim CFC - auf eigenen Wunsch!
„Er wollte seinen Vertrag aus familiären Gründen vorzeitig auflösen“, verrät CFC-SportVorstand Steffen Ziffert: „Dieser Bitte sind wir nachgekommen.“
Danneberg schob zuletzt eine Menge Frust. Nachdem der etatmäßige Kapitän Kevin Conrad verletzt ausfiel und Torjäger Anton Fink nicht wollte, erhielt der 30-Jährige die Spielführerbinde. Die war offensichtlich mehr Last als Lust. Die Formkurve zeigte im Saisonfinale deutlich nach unten.
Beim 2:3 in Regensburg nahm Trainer Sven Köhler Danneberg zur Pause raus. In der letzten Drittligapartie gegen Rostock (2:0) sowie im Landespokalfinale gegen den 1. FC Lok Leipzig (2:1) verzichtete Köhler gänzlich auf die Dienste des zentralen Mittelfeldspielers, der den CFC nach drei Jahren vorzeitig verlässt.
Danneberg besaß einen Vertrags bis Ende Juni 2018. Im August 2014 war er von Holstein Kiel gekommen, mauserte sich bei den Chemnitzern auf Anhieb zum Stammspieler.
Danneberg bestritt 97 Drittligaeinsätze für den CFC, erzielte zwölf Tore. Die Kapitänsbinde übernahm er notgedrungen. „Ich muss dieses Amt nicht haben, um meine Mitspieler zu erreichen. Ich bin ein sehr kommunikativer Typ, der sich die Jungs intern zur Brust nimmt - positiv und wenn ich es für sinnvoll halte. Dafür brauche ich die Binde nicht“, hatte er kürzlich gegenüber der MOPO betont. Derzeit befindet er sich mit seiner Familie im Urlaub. Übrigens: Danneberg hatte Kiel 2014 verlassen, weil er Probleme mit dem Trainer hatte. Der hieß damals Karsten Neitzel. Ist der gebürtige Dresdner der Neue beim CFC? Das würde den schnellen Abgang von Danneberg im Nachhinein erklären.
Bis Ende der Woche will Ziffert die Trainer- frage klären. „Derzeit führen wir Gespräche“, sagt der 52-Jährige, der parallel zur Cheftrainersuche den Transfermarkt sondiert: „Uns werden täglich neue Spieler angeboten. Entscheidungen sind schwierig, weil wir abwarten müssen, wie der DFB in Sachen Lizenz entscheidet.“Olaf Morgenstern