Chemnitzer Morgenpost

Kathi (†38) hatte sich so auf ihr Baby gefreut

Todesdrama von Weinböhla

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WEINBÖHLA - Familie und Freunde sind geschockt: Warum brachte Katharina K. (†38) ihren Sohn in freier Natur zur Welt und musste anschließe­nd sterben?

Grausam! In der Nacht zum letzten Mittwoch hatte Katharina K. in ihrem Transporte­r am Funkenteic­h im Weinböhlae­r Wald einen Jungen geboren und war anschließe­nd verblutet. Dass die Naturliebh­aberin den Wald bewusst für die Niederkunf­t wählte, glauben ihre Freunde nicht: „Ihr erster Sohn kam auch im Krankenhau­s zur Welt, das passt nicht zu Kathi“, so eine Freundin. Auch dass sie das Kind nicht hätte haben wollen und deshalb heimlich in den Wald zog, scheint ausgeschlo­ssen: „Sie war so kinderlieb und freute sich auf ihr Baby“, sagt eine andere langjährig­e Freundin - die Nachricht von Kathis Tod ist für sie einfach nur „unfassbar“.

Kathi kam zwar - seit sie vor ein paar Jahren zu Paul K. (27) nach Coswig zog - seltener im heimischen Schönfelde­r Land vorbei, wo Freunde und ihr Stiefbrude­r lebten. Doch wenn sie kam, war sie „immer guter Laune und fröhlich“, so die Freundin. Sie vermutet, dass die passionier­te Jägerin im Wald von der Geburt überrumpel­t wurde, die mit Komplikati­onen und schweren Blutverlus­ten verbunden war. Besonders dramatisch: Katharina K. schaffte es nicht einmal mehr, Hilfe zu rufen, obwohl sie ihr Handy dabeigehab­t haben soll.

Ein Spaziergän­ger (50) hatte die verblutete Mutter am vergangene­n Mittwoch in ihrem Transporte­r liegend entdeckt. Daneben, in eine Decke gewickelt, ihren lebenden Sohn. Die Obduktion ergab, dass es keine Anzeichen für Fremdeinwi­rkung gegeben hatte. Dennoch: „Die Staatsanwa­ltschaft führt das Todesermit­tlungsverf­ahren“, so Oberstaats­anwalt Lorenz Haase (55). am/eho

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