CFC auf Zwangsabstieg vorbereitet
Morgenpost beantwortet die wichtigsten Fragen, wies weitergeht
CHEMNITZ - Chemnitz wartet auf den Lizenzbescheid! Am vergangenen Freitag war Abgabetermin beim DFB. Die Himmelblauen reichten ihre Unterlagen fristgerecht ein. Wie geht’s weiter? MOPO beantwortet die wichtigsten Fragen. Wann gibt der DFB seine Entscheidung in
Sachen Drittliga-Lizenz bekannt? Das weiß niemand so genau. In der Vergangenheit gab es Fälle, da erhielten die Vereine ein schnelles Feedback aus der DFB-Zentrale. Es könnte aber auch zwei Wochen dauern, bis die Ungewissheit beendet ist. Was passiert, wenn der DFB das Chemnitzer Zahlenwerk ablehnt? Das war Ende April bereits der Fall. Im ersten Anlauf fielen die Himmelblauen, die mit einem Drittliga-Etat von 7,5 Millionen Euro planen, beim DFB krachend durch. Der Club erhielt jede Menge Auflagen, musste satte 4,6 Millionen Euro beweiskräftig nachweisen. Der CFC legte Widerspruch ein - mit Erfolg. Der DFB „korrigierte“vor knapp zwei Wochen auf 3,797 Millionen Euro.
„Wir haben in den letzten Tagen und Wochen eine Mammutaufgabe bewältigt und hoffen, dass der DFB die in der Vorwoche von uns eingereichten Unterlagen als korrekt bewertet“, sagt Vorstandsmitglied Stefan Bohne, der keinerlei Prognose abgeben will. Senkt der DFB den Daumen, bleibt den Chemnitzern noch der Zulassungsbeschwerdeausschuss des DFB. Das gleicht dem Gang nach Canossa! Ist der CFC auf den Fall der Fälle - den Zwangsabstieg - vorbereitet?
„Ja“- sagt zumindest Sport-Vorstand Steffen Ziffert: „Auch in der Regionalliga wird an der Gellertstraße weiter Fußball gespielt.“Der 52-Jährige verbreitet eine Menge Optimismus, geht fest davon aus, dass Chemnitz weiter in der 3. Liga aufläuft. Muss der CFC eine Klasse tiefer antreten, sind bis auf Tom Baumgart und Danny Breitfelder alle Spieler vertragsfrei. Ziffert bzw. der neue Trainer müssten eine komplett neue
Mannschaft aufbauen. Zeit wäre auch im Fall der Fälle nicht vorhanden: Die Regionalliga startet schon am 28. Juli, eine Woche nach der 3. Liga, in die Saison.
Wer folgt auf Trainer Sven Köhler? Auch das hängt stark von der neuen Spielklasse ab. Ziffert, seit 9. Mai im Vorstand des CFC, wollte den Köhler-Nachfolger längst präsentiert haben. Doch der Neue zögert, wartet ab, wo und wie es bei den Himmelblauen weitergeht. Als heißer Kandidat wird immer wieder Matthias Maucksch gehandelt. Der 47 Jahre alte Dresdner trainierte zuletzt den Regionalligisten Fürstenwalde. Auch Karsten Neitzel, ebenfalls ein Dresdner und zuletzt bei Holstein Kiel unter Vertrag, soll in der „Verlosung“sein. Olaf Morgenstern