Endlich wieder Derbys in Leipzig
LEIPZIG - Eine grandiose Saison wird mit dem Aufstieg belohnt! Die BSG Chemie gewann gegen Schott Jena ungefährdet mit 3:1 (2:1) und spielt kommende Saison in der Regionalliga - auch gegen Lok.
Mit dem siebten Sieg in Serie krönten die Leutzscher eine Top-Saison in der Oberliga, in die sie vor der Saison erst aufgestiegen waren. Die 5. Liga galt also nur als Zwischenstation.
Ein kleiner Türschlitz zur Regionalliga wurde schon kurz nach dem Anpfiff aufgemacht. Nach anderthalb Minuten umkurvte Tim Bunge den Jenaer Keeper und traf sicher zum 1:0. Und aus dem Schlitz wurde die gesamte Tür! 14. Minute, es ging weiter: Tommy Kind köpfte nach einer Flanke von der linken Seite zum 2:0 ein. Die Gäste kamen nach ihrem ersten Angriff wieder heran: Häring traf nach 23 Minuten zum 1:2-Anschluss - es wurde noch mal spannend! Kind verpasste in der 45. Minute freistehend vor dem Torhüter das 3:1 - sein Schuss ging nur an den Pfosten. Dann war Halbzeit. Verfolger Halberstadt spielte zeitgleich in Merseburg, dort stand es 0:0. Der Tabellenzweite musste gewinnen, um überhaupt eine Chance auf den Aufstieg zu haben.
Es blieb auch nach der Pause extrem spannend. Vor allem ab dem Zeitpunkt, als Halberstadt in Merseburg mit 1:0 führte. Bedeutete: Gleicht Jena in Leipzig aus, war’s das mit dem Chemie-Aufstieg! Zwar kamen die Grün-Weißen immer wieder gefährlich vors Tor, eine klare Chance kam aber nicht dabei heraus. Doch in der 79. Minute war sie plötzlich da: Daniel Heinze wurde wunderbar freigespielt, vergab nicht nur eine hundertprozentige Möglichkeit, sondern auch die Chance auf die Vorentscheidung. Doch in der 87. Minute machten sie es dann perfekt! Manuel Wajer traf zum 3:1 und schoss Chemie damit in die Regionalliga Nordost!
In der kommenden Regionalliga-Saison treten damit zwei Leipziger Teams an: Neben Aufsteiger Chemie kickt auch Erzrivale Lok weiter viertklassig. Die „U 23“-Mannschaft von RB Leipzig wurde zurückgezogen.
Die Mannschaft der BSG Chemie feiert nun auf Mallorca den Durchmarsch und wird es richtig krachen lassen. Trainer Dietmar Demuth, der „seinen“FC St. Pauli 2001 in die Bundesliga geführt hatte, freute sich in seiner typisch nordisch-ruhigen Art: „Die Jungs haben das toll gemacht. Jeder Aufstieg ist schön, jeder Aufstieg ist aber auch schwer - ob aus der Kreisklasse oder in die Bundesliga“, sagte er bei MDR 1 Radio Sachsen.
Nico Zeißler