3. Liga! Hähner steht vor einem Scherbenhaufen
LEIPZIG - TuS Walle Bremen und TV Lützellinden waren einst klangvolle Namen des deutschen Frauen-Handballs, holten Titel über Titel. Doch sie sind lange Geschichte. Das gleiche Schicksal droht nun dem HC Leipzig.
Nach der Lizenzverweigerung stürzt der Verein in die Drittklassigkeit ab. Auch eine Insolvenz steht im Raum - nicht ausgeschlossen, dass die einstige Topadresse wie Bremen und Lützellinden abgewickelt wird und nie auf die große Bühne zurückkehrt.
Das will der mit 1,3 Mio. Euro verschuldete Ex-Meister verhindern und legte fristgemäß Beschwerde gegen die Lizenz-Entscheidung der Handball Bundesliga Frauen (HBF) ein. Nach einer Beratung unter Hinzuziehung von Juristen vertritt der HCL die Auffassung, dass die Entscheidung, die Lizenz nicht zu erteilen, seitens der HBF fehlerhaft ist. Die Erfolgschancen sind aber fraglich.
HCL-Manager Kay-Sven Hähner steht vor einem Scherbenhaufen. Wie konnte es soweit kommen? Die sportliche Konkurrenz (RB Leipzig, DHfK Leipzig) ist übermächtig. Das Interesse der Fans hat sich verschoben, die Zuschauerzahlen sanken, auch weil Erfolge ausblieben. Sponsoren reduzierten ihr Engagement, gingen ganz oder zahlten nicht mehr.
Hähner, bisheriger Alleinentscheider, gab zu: „Ich habe meine Anteile daran, dass die Situation so ist, wie sie ist.“Offensichtlich lebte der HCL jahrelang über seine Verhältnisse. Die Kontrollgremien hätten angesichts der Bilanzen reagieren müssen.
Der Ausverkauf ist längst vollzogen, die Top-Spielerinnen sind weg. „Schade, dass alles kaputt geht. Ich hoffe, dass es einen Neuanfang gibt“, sagte Grit Jurack, die elf Jahre in Leipzig spielte.
Die Rekordnationalspielerin sieht aber auch die „Chance, eine Nachwuchshochburg aufzubauen und den Angriff zumindest auf die 2. Liga“aufzunehmen.“Die Talenteschmiede des HCL ist top, die B-Jugend wurde gerade Deutscher Meister. Bei einer Insolvenz dürfte Leipzig aber zwei Jahre nicht in die 2. Liga aufsteigen ...