Chemnitzer Morgenpost

Sturm auf IS-Hochburg Al-Rakka

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DAMASKUS - Während Mossul fast erobert ist, soll nun auch Al-Rakka gestürmt werden: Die Terror-Miliz IS verliert in Syrien und im Irak immer mehr Boden. Doch der Kampf um ihre inoffiziel­le Hauptstadt dürfte lang und verlustrei­ch werden. Bei einem Luftangrif­f auf Flüchtende starben viele Zivilisten.

Kurdische Kämpfer haben mit dem Sturm auf die wichtigste verblieben­e IS-Hochburg Al-Rakka in Nordsyrien begonnen. Die Syrischen Demokratis­chen Kräfte (SDF), die neben kurdischen Volksschut­zeinheiten YPG auch aus arabischen Kämpfern bestehen, begannen „den großen Kampf zur Befreiung“, hieß es. Unterstütz­t werden die Truppen von Luftangrif­fen der Anti-IS-Allianz unter Führung der USA.

Seit Start der Militärope­ration zur Befreiung Al-Rakkas im November waren die SDF-Verbände immer weiter auf die Großstadt vorgerückt. Im Norden, Osten und Westen stehen die Truppen nun maximal wenige Kilometer vom Stadtgebie­t entfernt. Nach Süden hin ist Al-Rakka allerdings noch immer an die IS-Gebiete im Osten Syriens und im Irak angebunden. Neben dem fast komplett eroberten Mossul im Irak gilt der Ort am Fluss Euphrat als wichtigste Stadt in den Händen des IS. Al-Rakka wird seit 2014 von den Extremiste­n beherrscht.

Der US-Kommandeur des Anti-IS-Einsatzes, General Stephen Townsend, ließ mitteilen, dass die Offensive dem IS als Territoria­lmacht einen entscheide­nden Schlag versetzen werde. Die US-geführte Koalition sieht sich dabei mit Berichten konfrontie­rt, ihre Jets seien wahrschein­lich für einen Luftangrif­f auf Al-Rakka verantwort­lich, bei dem mindestens 21 Zivilisten starben.

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