Flammendes Inferno in London
Feuer-Horror im Hochhaus: Mindestens zwölf Menschen sind beim Brand des 24-stöckigen Grenfell Towers (120 Wohnungen) im Zentrum Londons ums Leben gekommen. Die Polizei rechnet mit weiteren Todesopfern.
„Es werden noch Menschen vermisst“, sagte Stuart Cundy (49) von Scotland Yard. Nach Angaben der Rettungskräfte kamen mindestens 74 Patienten in Kliniken 20 von ihnen in einem kritischen Zustand. Der Rettungseinsatz wird mehrere Tage dauern.
Das Feuer war in der Nacht ausgebrochen. Am frühen Morgen stand das Gebäude noch lichterloh in Flammen. Trotz der Katastrophe war das Hochhaus bis zum Nachmittag stabil genug, um darin weiter nach eingeschlossenen Menschen zu suchen. „Ein Experte überprüft laufend die Statik des Grenfell Towers“, sagte Londons Feuerwehrchefin Dany Cotton. Einsatzkräfte seien bis zum 20. Stockwerk gelangt.
Die Ursache des Brands war zunächst unklar. Laut Scotland Yard handelt es sich nicht um einen Terroranschlag. Augenzeugen berichteten, dass Menschen aus dem brennenden Gebäude sprangen. Trümmerteile flogen aus dem Gebäude. Die Einsatzkräfte waren nach eigenen Angaben innerhalb von sechs Minuten am Ort des Geschehens.
„Ich habe mehrere Leute aus dem Fenster springen sehen“, sagte eine 37-jährige Nachbarin. „Die Leute haben an die Fenster geklopft. Sie haben sogar mit Weihnachtsbeleuchtung gewunken und um ihr Leben geschrien.“Andere berichteten, dass Eltern - von Flammen umzingelt - ihre Kinder in die Tiefe geworfen haben. Ein Baby soll auf diese Weise gerettet worden sein. Das Schicksal anderer Kinder ist ungewiss.