Das droht dem Huren-Killer
Jetzt wird es ernst für Richard B. (20). Der Ungar sitzt seit mehr als fünf Monaten in Untersuchungshaft: Er soll am 29. Oktober 2016 die Prostituierte „Nelly“M. († 25) in einem Bordell auf dem Chemnitzer Sonnenberg erstochen haben (MOPO berichtete).
Im Saal 149 wurde gestern die Untersuchungshaft gegen den Mann geprüft. Ergebnis: Der dringend Tatverdächtige bleibt hinter Gittern. Die Bluttat hatte für große Angst in der Chemnitzer Rotlicht-Szene gesorgt. Wochenlang tappten die Ermittler im Dunklen, erst Anfang Januar entdeckten sie die heiße Spur: Sie führte nach Ungarn zu Richard B. Am 5. Januar erging ein internationaler Haftbefehl, einen Tag später klickten in der 120000-Einwohner-Stadt Nyíregyháza die Handschellen.
Das Bordell an der Zietenstraße ist seit dem Mord geschlossen. Anfangs wurde vermutet, dass die ungarische Prostituierte von einem eifersüchtigen ExFreund ermordet worden war. Das schließen die Ermittler aber aus: Nach MOPO-Informationen kannten sich der mutmaßliche Killer und sein Opfer nicht. War es also ein eiskalter Auftragsmord? Hatte Nelly M. in die eigene Tasche gewirtschaftet?
Diese Fragen müssen ab dem 1. August geklärt werden. Ingrid Burghart, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Chemnitz: „Für diesen Tag ist der Prozessauftakt geplant.“Richard B. droht lebenslange Haft. Ronny Licht