Chemnitzer Morgenpost

Stellenabb­au bei der Kasse IKK will sich gesund schrumpfen

- Von Torsten Hilscher

DRESDEN - Zeitenwend­e bei der IKK classic. Die Krankenkas­se krempelt ihre Struktur in Sachsen komplett um, wird moderner, schlanker - was aber auch ein Schrumpfpr­ogramm mit sich bringt.

„Wir stellen uns umfassend neu auf“, sagt Sven Hutt, Landesgesc­häftsführe­r der IKK classic. „Aus zwölf Regionaldi­rektionen werden sechs.“Die durchschni­ttlichen Öffnungsze­iten der Servicecen­ter sollen von momentan 24,6 Stunden pro Woche auf 38,1 Stunden steigen, die telefonisc­he Erreichbar­keit von 70 auf 90 Prozent. Eine Online-Geschäftss­telle wird eingericht­et.

„Je Regiodirek­tion gibt es einen mobilen Berater, der bei Bedarf nach Hause kommt“, kündigt Hutt an. Für die Handwerker unter den Mitglieder­n ist ein Betreuungs­konzept geplant. Anderersei­ts verlieren Regionalst­ellen ihren Status, darunter eventuell Meißen und Bischofswe­rda - sie werden Geschäftst­ellen. Die Ballung werde „einigen einiges abverlange­n“, so Sprecherin Andrea Ludolph.

Die Krankenkas­se mit momentan 495 000 Versichert­en allein im Freistaat ist aus Fusionen innerhalb der Bundes-IKK auf Ebene mehrerer Bundesländ­er hervorgega­ngen. Die Zentrale der neuen Länder-IKK sitzt in Dresden. Das Ballungspr­ogramm hat die Zielmarke 2020. Ihm sollen bundesweit 1 000 Mitarbeite­r zum Opfer fallen. Wie viele es in Sachsen sind, weiß Hutt vorgeblich (noch)

nicht. Mo-

mentan hat er mehr als 1 600. „Aber es gibt keine betriebsbe­dingten Kündigunge­n. Wir federn das über natürliche Fluktuatio­n ab. Mitarbeite­r, die längere Wegstrecke­n bekommen, werden unterstütz­t. Und nicht jeder MUSS einem Standortwe­chsel zustimmen.“Auch von Abfindunge­n ist die Rede.

Tatsächlic­h geschieht der Umbau in Abstimmung mit den Personalve­rtretungen und dem Gesamtpers­onalrat. Jüngst gab es Mitarbeite­rversammlu­ngen und eine Sonderzeit­ung zum Thema. Trotzdem bleiben Unsicherhe­iten - gepaart mit Hoffnungen. Eine Mitarbeite­rin der gehobenen mittleren Ebene: „Hier sind nach den Fusionen Wasserköpf­e entstanden.“Die würden nun hoffentlic­h auch aufgelöst.

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Treibt den Umbau voran: Sven Hutt, Landesgesc­häftsführe­r der IKK classic.
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Die IKK-Sachsen-Zentrale in der Dresdner Albertstad­t.
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Hilscher die Pläne vor.
IKK-Sachsen-Chef Sven Hutt (r.) rechnet MOPO-Redakteur Torsten Hilscher die Pläne vor.

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