Müllverbrennung bleibt ein heißes Thema in Chemnitz
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Die Müllverbrennungsanlage ist noch nicht vom Tisch. Zwar hat der Stadtrat den Bau am Weißen Weg abgelehnt (MOPO berichtete). Bald aber könnte das Thema brandaktuell werden.
Auf Betreiben der SPD ist ein „Runder Tisch Abfallwirtschaft“gegründet worden. Ziel: „Erstellung eines Konzepts für die Verwertung des Haus- und Sperrmülls unter Betrachtung energetischer Verwertungsverfahren“. Also auch Verbrennung.
Stadtrat Bernhard Herrmann (50, Grüne) schwant: „Wir müssen uns tiefergehend mit der Materie befassen. Wir wollen keinem Chemnitzer in fünf Jahren erklären, dass doch noch eine Müllverbrennungsanlage gebaut werden muss.“
Die Stadt verfolgt eigene Ziele. Darauf hat Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (55, SPD) hingewiesen. „Der Ausstieg aus der Kohle ist beschlossen. Das HKW Nord wird nur noch wenige Jahre laufen. Woher kommt dann Wärme?“
Der Abfallwirtschaftsverband wollte am Weißen Weg ein Ersatzbrennstoffkraftwerk bauen, um Strom und Wärme zu erzeugen. Dagegen hagelte es Proteste. tor