Der erste deutsche Härtetest
KASAN - Bundestrainer Joachim Löw genoss die Schönheiten Kasans beim Joggen, einige Spieler um Weltmeister Shkodran Mustafi schlenderten durch die malerische Fußgängerzone Richtung Kreml. Doch mit der Ruhe ist es in der Hauptstadt der Republik Tatarstan schnell vorbei: Auf dem Weg ins Halbfinale des Confed Cups steht der deutschen Nationalmannschaft gegen den Turnierfavoriten Chile der erste echte Härtetest bevor.
„Sie haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass sie zur Elite des Weltfußballs gehören. Chile ist eingespielt, hat fantastische Einzelspieler und ist taktisch eine der besten Mannschaften der Welt. Das wird für uns eine besondere Herausforderung“, sagte Löw vor dem Duell gegen den Südamerikameister mit Bayern-„Krieger“Arturo Vidal und Topstar Alexis Sánchez (heute, 20.00 Uhr MESZ/ ARD) in der Kasan-Arena.
Für Löws hoch veranlagtes Perspektivteam ist der Weltranglistenvierte ein guter Gradmesser. „Wir müssen 90 Minuten hellwach sein, dürfen nie schlafen. Es ist wichtig für die Entwicklung der Spieler, auf so einem Level gegen so eine Mannschaft zu spielen“, sagte Löw. Seine Elf freut sich auf diese besondere Herausforderung. „Es sind alles Soldaten auf dem Platz. Da kann man sehen, wo unsere Grenzen sind als Mannschaft“, sagte Julian Brandt. Mit einem Erfolg könnte die DFB-Auswahl nach dem Auftaktsieg gegen Australien (3:2) im Idealfall schon ins Halbfinale einziehen. Gegen Asienmeister Australien mangelte es an der defensiven Stabilität über 90 Minuten, zudem patzte Torhüter Bernd Leno doppelt. Der Leverkusener wird gemäß der von Löw angekündigten Rotation beim Confed Cup eine Pause erhalten und in der WM-Arena an der Wolga von Marc-André ter Stegen ersetzt.