Endlich ist der Knoten bei Selke geplatzt
KRAKAU - Davie Selke lächelte gerührt. Von allen Seiten prasselten Lobeshymnen auf den Stürmer ein. Mitspieler, Trainer und sogar Betreuer umarmten den Mann des Abends.
„Das Tor war so wichtig für mich. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft etwas zurückgeben konnte“, sagte Selke nach dem 3:0 (0:0) der deutschen „U21“gegen Dänemark und klatschte seine Kollegen ab. Auf seinem Handgelenk leuchtete der Schriftzug „Faith“- Glaube.
Selke hatte allen Grund zum Strahlen. Ein Tor und eine Vorlage steuerte der 22-Jährige zum zweiten Sieg im zweiten Spiel bei, das EM-Halbfinale ist zum Greifen nah. „Als ehemaliger Stürmer freue ich mich riesig für Davie“, sagte DFB-Trainer Stefan Kuntz, Offensivspieler Serge Gnabry lobte seinen Nebenmann: „Davies Super-Tor hat das Eis gebrochen. So schnell kann es im Fußball gehen.“Drei Tage zuvor war Selke noch geknickt durch die Katakomben des Stadions in Tychy gelaufen, gegen Tschechien (2:0) hatte er einen Elfmeter verschossen. Geholfen hat ihm auch sein Glaube. „Ich bin Christ. Daraus ziehe ich meine Kraft. Wenn ich etwas erlebe, das nicht so gut war, bespreche ich das mit meiner Familie und bete“, hatte Selke in Tychy gesagt. Es scheint geholfen zu haben.
Selke & seine Teamkollegen wollen jetzt ins Halbfinale stürmen. Schon ein Remis reicht morgen (20.45 Uhr/ ARD) gegen Italien, um den Gruppensieg zu sichern. Doch Davie weiß: „Der Modus ist tückisch, wir werden uns nicht auf den sechs Punkten ausruhen. Wir wollen das letzte Gruppenspiel noch gewinnen.“