Stadt betreut junge Kriminelle
Wie Jugendliche die Kurve kriegen sollen
Polizeipräsident Uwe Reißmann (61) unterschrieb mit Bürgermeister Miko Runkel (56), Bildungsagenturchef Burkhardt Heinze (54) und Vize-Jugendamtsleiter Tobias Stopat (57) eine Kooperationsvereinbarung zur Prävention gegen Straftaten und zur Förderung starker Jugendlicher.
Zwei Jahre lief ein Modellversuch. Er war so erfolgreich, dass die Beteiligten - dazu zählen auch freie Träger - die Zusammenarbeit nun auf festes Fundament stellen.
Ines Vorsatz (54) vom Kriminalpräventiven Rat der Stadt verwaltet die Datenbank der Angebote: 86 Kurse, Workshops oder Theaterprojekte stehen drin. „Gibt es in einer Klasse Gewalt, kann die Schulleitung zum Beispiel beim Verein Inpeos Hilfe anfordern“, erklärt Ines Vorsatz. „Dann kommen echte Experten in die Klasse - die kriegen die Kids. Findet das Problem außerhalb der Schule statt, schicken wir Sozialarbeiter.“
Ob Gewalt, Rassismus, Drogen, Mobbing oder Spielsucht - das Netzwerk hat für jedes Problem Fachleute, die mit dem richtigen Mittel auf Jugendliche zugehen. Vorbeugen statt einsperren.
Uwe Reißmann lobt: „Das Bündnis trägt dazu bei, dass Chemnitz sicher ist.“Überhaupt sei Vorbeugung wichtig, um Straftaten zu verhindern. „Der Parksommer ist auch eine Prävention, die uns das Leben erleichtert.“
Darum baut Ines Vorsatz das Netzwerk aus. Sie weiß: „Den Dealer erreichen wir nicht mehr. Aber mit dem Jugendlichen, der einen Joint raucht, können wir arbeiten. Ich glaube, Chemnitz hat das beste Präventionssystem.“bri