Chemnitz wird total vernetzt
Forscher planen bei uns die Stadt der Zukunft, erstellen Bewegungsprofile von Passanten und Autofahrern
Chemnitz wird Modellstadt bei der Nutzung von Handydaten. Gestern startete das Innovationsprojekt „Smart Urban Services“. 27 Sensoren in der Innenstadt, am Brühl und TU-Campus erstellen über offene Bluetooth-Verbindungen Bewegungsprofile der Passanten und Autofahrer, um mit den Daten die Stadtoder Verkehrsplanung zu verbessern.
Am Mittag baute die Firma Swarco den ersten Sensor in die Ampel an der Kreuzung Bahnhof-/Brückenstraße ein. Ein Sensor scannt die Bluetooth-Signale im Umkreis von 100 Metern, 27 Sensoren sind bis August geplant.
„Wir wollen am Nerv der Zeit bleiben“, sagt Cornelia Siegel vom Bürgermeisteramt. „Mit den erfassten Bewegungen erstellen wir eine Stadtkarte, verknüpfen sie mit Veranstaltungs- daten.“Zudem könnten Planer und Verkehrsexperten mit den - anonymisierten - Daten ihre Arbeit verbessern.
Im Herbst soll es eine Zusatz-App geben. Nutzer könnten Wege beschreiben, Wünsche zu Carsharing-Stationen oder Sitzbänken nennen. Die App wird es nur für Android-Handys geben. Wer keines hat, kann sich eines von 50 Geräten bei der Stadt ausleihen.
Cornelia Siegel hofft auf die Hilfe der Smartphonenutzer: „Bitte schalten Sie Ihr Bluetooth ein. Personenbezogene Daten werden nicht erhoben.“
Die Software der „Smart Urban Services“wurde vom Fraunhofer-Institut Stuttgart in Zusammenarbeit mit Stadt, CVAG, Wirtschaftsförderung und Studentenwerk entwickelt. Zweite Modellstadt ist Reutlingen. Das Projekt kostet drei Millionen Euro und wird vom Bund finanziert. bri