War es doch Notwehr? Neuer Prozess um Khaleds Tod
DRESDEN - Das Landgericht Dresden beschäftigt sich erneut mit dem Tod von Khaled I. (20) aus Eritrea. Der Flüchtling wurde von seinem Landsmann Hassan S. (28) in einer Plattenbauwohnung erstochen. Dieser will aus Notwehr gehandelt haben.
Im Januar 2015 waren die beiden Flüchtlinge wegen des Benutzens der Waschmaschine in ihrer WG in Streit geraten. Laut Anklage hatte Hassan dabei Khaled erstochen. Wegen Totschlages wurde er im November 2015 zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Der Bundesgerichtshof hob das Urteil im Juli 2016 wieder auf. Demnach sei der Aspekt der Notwehr nicht ausreichend geprüft worden. Hassan S. wurde sogar aus der U-Haft entlassen. Auch zu Beginn des zweiten Prozesses am Landgericht am Mittwoch beteuerte Hassan, in Notwehr gehandelt zu haben. Erneut müssen nun Zeugen gehört werden. Das neue Urteil soll Mitte Juli fallen. sts