Chemnitzer Morgenpost

Stadt will endlich Gräber und Denkmäler retten

-

A uf dem städtische­n Friedhof an der Reichenhai­ner Straße läuten die Alarmglock­en: Immer mehr Denkmäler vergammeln, immer mehr Familiengr­äber sind ungepflegt und verwuchert. Das könnte jetzt für den Stadtsäcke­l teuer werden.

61 Familiengr­äber und 21 Denkmäler stehen auf der Liste der Stadt. Grünen-Stadtrat Thomas Lehmann (49) sorgt sich um den Zustand. In einer Ratsanfrag­e an Baubürgerm­eister Michael Stötzer (45, Grüne) wollte er es genau wissen. Die Antworten sind erschrecke­nd. Stötzer: „Nach grober Schätzung sind rund 80 Prozent der denkmalges­chützten Familiengr­äber sicherungs- oder restaurier­ungsbedürf­tig.“Den Aufwand schätzt man im Rathaus auf jeweils bis zu 10000 Euro. Somit kommen auf die Stadt mindestens 400 000 Eu

ro Kosten zu.

Derzeit verwendet der FBB jährlich ganze 7 500 Euro zur Sicherung von Grabanlage­n. Allerdings liegt allein für das einsturzge­fährdete Gemeinscha­ftsgrab „Urnentempe­l“eine grobe Kostenschä­tzung von rund 80 000 Euro vor. Eine weitere große Baustelle ist der „Ehrenhain der Sozialiste­n“. Hier ist noch komplett unklar, wie teuer eine Sanierung sein würde.

Jetzt reagiert die Stadt. Der städtische Friedhofsb­etrieb (FBB), die Denkmalbeh­örde und das Landesdenk­malamt beginnen noch in diesem Monat mit einer Inventur. Hierbei sollen sie die Kosten für die nötigsten Arbeiten herausfind­en. Stötzer: „Dann können bis Ende Oktober 2017 konkretere Zahlen vorgelegt werden.“Ronny Licht

 ??  ?? Baubürgerm­eister Michael Stötzer (45, Grüne) lässt jetzt eine Inventur auf dem Friedhof machen.
Baubürgerm­eister Michael Stötzer (45, Grüne) lässt jetzt eine Inventur auf dem Friedhof machen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany