Chemnitzer Morgenpost

Bus-Inferno Polizei ließ Wohnung von Angehörige­n knacken

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Von Hermann Tydecks DRESDEN/HOF - Nach dem Todesdrama auf der Autobahn bei Münchberg arbeiten Ermittler weiter an der Klärung. Noch immer sind nicht alle Leichen identifizi­ert, aber die Behörden arbeiten mit Hochdruck. Um schnell an Material zur eindeutige­n Bestimmung zu gelangen, ließ die Polizei sogar eine Wohnung knacken. Bei der Verständig­ung von Angehörige­n gab es allerdings Irritation­en.

Laut Oberfranke­ner Polizei dauert die Identifizi­erung der 18 toten Sachsen an. „In allen Fällen wurde ein Angehörige­r informiert“, sagt Thomas Geithner (43) von der Dresdner Polizei.

Im Bus saß auch die Mutter (73) von Frank Walther (52) aus Hoyerswerd­a. Er klagt: „Ich habe etwa zehn Anrufe bei der Hotline und Polizei getätigt. Nicht einen Rückruf habe ich in 24 Stunden bekommen.“Aufgekl er über seinen Bruder: Den hat te am Nachmittag des Unglücks die Mutter aus der Klinik kurz telefonisc­h sprechen können. Trotzdem: „Ich wurde extrem schlecht informiert. Immerhin wurde meine Mutter sehr gut betreut“, so Walther.

Auch seine Ex-Schwiegerm­utter saß im Bus. Walther: „Meine Ex-Frau bekam über 30 Stunden suchte Walthers Ex Frau Diens tagabend mit einer Seelsorger­in, hatte keine gute Nachricht ...

Ein anderer Hoyerswerd­aer kam nicht mehr in die Wohnung seiner Eltern, der Schlüssel passte nicht mehr. Was er da hatte in der Eile zuvor die Woh nung knacken lassen, um möglichst schnell an Material zur Identifizi­erung eines der Opfer zu kommen. „Wir konnten zunächst keine Angehörige­n ermitteln, mussten die Wohnung tigte Polizeispr­echer Geithner.

Zehn Reisende aus Sachsen werden noch in Krankenhäu­sern behandelt. Sonnabend (14.30 Uhr) findet in der Frauenkirc­he eine Ökumenisch­e Andacht für die Opfer des Unglücks statt.

 ??  ?? Nach der Spurensich­erung vor Ort an der A 9 wurde der ausgebrann­te Bus von einem Kran geborgen.
Nach der Spurensich­erung vor Ort an der A 9 wurde der ausgebrann­te Bus von einem Kran geborgen.
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 ??  ?? Ein Bagger bearbeitet das Waldstück, das durch die extreme Hitze des Feuers selbst brannte.
Ein Bagger bearbeitet das Waldstück, das durch die extreme Hitze des Feuers selbst brannte.
 ??  ?? Frank Walther (52) aus Hoyerswerd­a ärgert sich über die Angehörige­n-Verständig­ung der Behörden.
Frank Walther (52) aus Hoyerswerd­a ärgert sich über die Angehörige­n-Verständig­ung der Behörden.

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