Wenn die Eltern nur noch peinlich sind
Könnten sie nur immer süß und klein bleiben! Das wünschen sich viele Eltern, wenn sie an ihre Kinder denken. Doch die Pubertät naht unaufhaltsam und bringt den Familienfrieden ins Wanken.
Sie stinken wahlweise nach blumigem Deo oder Schweiß, sie mutieren von lieb lächelnden Wesen zu schreienden Monstern. Sie sind ebenso schweigsam wie unverschämt. Warum, bitte schön, sollte man sich mit so jemandem abgeben? Ganz einfach, weil Eltern keine andere Wahl haben. Kinder werden nun mal groß und wenn sie in die Pubertät kommen, werden aus den süßen Kleinen junge Menschen mit starkem Willen und eigenen Vorstellungen, die man immer noch liebt. Das ist gut, wenngleich nicht immer ganz einfach. Und es ist beruhigend zu wissen, dass es fast allen Eltern so ergeht, wie der Film von Leander Haußmann vor Augen führt, der auf den Büchern von Jan Weiler beruht.
Jan Josef Liefers und Heike Makatsch spielen Hannes und Sara, die mit dem Auf und Ab der jugendlichen Psyche ihrer Tochter konfrontiert sind. Ein Problem, vor allem für den liebenden Vater, der seine Carla immer noch als kleines Mädchen vor Augen hat, das er in den Schlaf gesungen hat. Peinlich, findet die hübsche 14-Jährige, gespielt von Harriet Herbig-Matten. Als ihre erste große Party ansteht, soll er sich bitte schön unsichtbar machen. Klar, dass ihm das nicht gelingt. Und noch viel schlimmer: Das befreundete Ehepaar Holger und Miriam (Detlev Buck, Monika Gruber) kommt zu Besuch und gemeinsam sorgen die Erwachsenen dafür, dass Carlas Party komplett aus dem Ruder läuft.
Abgesehen von ein bisschen Klamauk ist „Das Pubertier“tatsächlich ein sehenswerter Film. Denn er macht klar, dass es sich lohnt, die jungen Menschen ernst zu nehmen.
Fazit: So witzig wie wahr.