FolterMutter muss ins Gefängnis
Töchterchen (3) fast totgequält
Was für ein Marmuss tyrium das Kind (3) erduldet haben! Jetzt bekam die Mutter die Quittung: Weil sie ihr Kind fast zu Tode gequält hatte, muss Michele B. (25) jetzt hinter Gitter: Zwei Jahre und drei Monate Haft, so entschied der Amtsrichter in Meißen.
Im Februar 2016 kam die dreifache Mutter mit Maja (damals 2, Name geändert) in die Klinik. Maja war apathisch, wog nur elf Kilo und auf 30 Prozent ihres Körpers prangten offene Hautwunden, in den Tierhaare klebten. Gefährliche Keime waren bereits im Blut, das Kind schwebte in Lebensgefahr. „Das habe ich in 15 Jahren Praxis noch nie gesehen“, so die Kinderärztin der Uni-Klinik.
Maja musste beatmet werden, bekam eine Magensonde, war wochenlang in der Klinik, bis Oktober in der Reha. Seither lebt die Kleine im Heim.
Mutter Michele schwieg. Ihr Anwalt erklärte, Maja habe schon früher Ausschlag gehabt. Seinerzeit hätte Zinksalbe genicht. holfen. Diesmal Die Blasen seien beim Baden aufgeplatzt, deshalb sei Michele mit dem Kind noch am Abend in die Klink. Der Rechtsmediziner konterte: „Diese Wunden entstehen nicht von einmal baden. Die waren schon mindestens sieben Tage so. Überdies ist völlig unverständlich, wie über diese offenen Wunden noch Strumpfhosen gezogen werden können!“Der Richter verurteilte die Mutter.
Und im Landratsamt Meißen ermittelt jetzt der Staatsanwalt: Denn schon vor der Geburt von Maja war Michele auf dem Radar des Jugendamtes. Hilfen und Kontrollen entzog sie sich aber stets. So gab das Jugendamt wohl auf. Als Michele im Oktober 2015 angezeigt wurde, sie würde mit Waschbären spazieren, wurde das Veterinäramt eingeschaltet. Das teilte im März 2016 mit, einen Hausbesuch „anzustreben“. Da lag die geschundene Maja schon Wochen in der Klinik.