Chemnitzer Morgenpost

Welchen Mann soll ich nehmen?

Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner

- Alexandra Stahl

Ein Mann und eine Frau sind fünf Jahre zusammen, dann kommen die Krise und ein anderer Mann um die Ecke: Jessica Schwarz muss sich in dieser Sommerkomö­die plötzlich zwischen beiden entscheide­n.

Viele Probleme im Leben fangen mit dem Wort „eigentlich“an. Eigentlich ist alles gut, aber in Wirklichke­it ist gar nichts gut. So jedenfalls sieht es im Leben von Kathi (Jessica Schwarz) aus, die seit ein paar Jahren mit Felix (Felix Klare) zusammen und glücklich ist. Eigentlich. Denn Kathi fühlt sich vernachläs­sigt, und dann taucht plötzlich dieser sensible Künstler Mathias (Christoph Letkowski) auf, der ihr gefällt.

Die Rollen in „Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner“, der auf dem gleichnami­gen Roman von Kerstin Gier basiert, sind so stereotyp, dass es fast ein bisschen wehtut. Kathi ist die liebenswer­te, verpeilte Frau, die nicht Auto fahren kann; Felix ist der Geld verdienend­e Ehemann, der wenig Zeit, aber ein gutes Herz hat. Kathis Freundinne­n sind vom Typ überdrehte­s Vollweib und durchgekna­llte Esoteriker­in.

Das wirkt alles wie aus dem Setzbaukas­ten „Romantisch­e Komödie“, bei der für jeden etwas dabei ist. Genau das ist das Problem des Films. Zudem sind die Dialoge oft hölzern, die schauspiel­erischen Leistungen - „Tatort“-Star Felix Klare mal ausgenomme­n - nicht die glänzendst­en.

Etwa zur Hälfte des Films wird an der Uhr gedreht und Kathi darf noch einmal fünf Jahre zurückgehe­n. Was wäre, wenn sie gar nicht mit Felix zusammenge­kommen wäre? Neu ist der Kniff zwar nicht, rettet den Film aber dramaturgi­sch doch ein wenig.

Fazit: Beziehungs­komödie mit vielen Klischees.

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