Mächtig gewaltig! Egon Olsen macht Bautzen glücklich
Von Torsten Hilscher BAUTZEN - Der Plan ging auf. Die diesjährige Olsenbanden-Inszenierung des Bautzner Theaters hat alle Rekorde gebrochen: „Wir konnten 40 200 Besucher begrüßen“, schwärmt Intendant Lutz Hillmann. Aber auch sonst ist das Stück ein Segen für die Stadt.
„Das ist eine schöne Sache für Bautzen und die ganze Region“, sagt etwa Gerald Friese. Der Wirt des Restaurants „Mönchshof“hat sich während der gesamten Sommerspielzeit vor Theatergästen kaum retten können. Ähnlich geht es der Gastronomen-Familie Wagner mit ihrem „Culinarium“oder den Betreibern der sorbischen Gaststätte „Wjelbik“. Stefan Mahling vom „Wjelbik“, der auch das Hotel Dom-Eck betreibt: „Auf jeden Fall ist die Olsenbande ein Segen. Die Leute kommen von sonstwoher und übernachten auch hier.“
Weniger begeistert dagegen ist Raimond Schäck. Der Wirt der „Apotheke“findet, mit dem Spektakel würden nur alle innerstädtischen Parkplätze blockiert. Da sei die Stadtverwaltung gefragt. Auch seien die Vorstellungen zeitlich inzwischen so gelegt, dass vorher keine Gäste kämen (zu früh) und hinterher sowieso nicht (zu spät).
Im Rathaus allerdings ist man stolz. Vor allem über die positive Image-Werbung. Denn nach all den Wutbürger-Pöbeleien, Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und Asylbewerbern, asylfeindlichen Attacken und sogar Beleidigungen gegen Sorben gibt es nun Eindrücke, von dem, wie sich die Stadt tatsächlich sieht: als malerischen Ort mit einer aktiven Kultur.
PS: Auch im nächsten Jahr plant das Theater einen Sommer-Coup. Dann hebt die Olsenbande ab ...