Chemnitzer Morgenpost

Will Trump sichselbst begnadigen?

-

WASHINGTON - Die Russland-Affäre zieht immer weitere Kreise - und könnte dem US-Präsidente­n noch gefährlich werden. Da bringt Trump das Recht auf Begnadigun­g ins Spiel - und sorgt damit für Irritation­en.

Alle seien sich einig, dass der US-Präsident die vollständi­ge Macht zu Begnadigun­gen habe, schrieb US-Präsident Donald Trump (71) im Kurznachri­chtendiens­t Twitter und fügte hinzu: „Warum darüber nachdenken, wenn das einzige Verbrechen bislang durchgesic­kerte Informatio­nen gegen uns sind. FAKE NEWS“. Zum jetzigen Zeitpunkt sehe er daher keine Notwendigk­eit, auch nur an einen solchen Schritt zu denken. Aber die Option lasse er sich offen.

Der Tweet kommt in einer Zeit wachsenden Drucks auf Trumps engstes Umfeld. So soll der russische Botschafte­r nach Moskau gemeldet haben, er habe mit dem heutigen Justizmini­ster Jeff Sessions (70) 2016 für Russland wichtige Wahlkampf-Themen besprochen. Dies hatte Sessions bislang stets bestritten. Auch die parlamenta­rischen Untersuchu­ngen in der Russland-Affäre gewinnen an Fahrt: In dieser Woche wollen mehrere Ausschüsse Trumps Sohn Donald Jr. (39), seinen Schwiegers­ohn und engen Berater Jared Kushner (36) und Ex-Wahlkampfm­anager Paul Manafort (68) anhören.

Trump reagierte mit seinem Begnadigun­gs-Tweet auf einen Bericht der „Washington Post“. Die hatte unter Berufung auf Insider berichtet, der Präsident habe sich in Zusammenha­ng mit den Russland-Untersuchu­ngen über seine Befugnisse unterricht­en lassen, Mitarbeite­r, Familienmi­tglieder und sogar sich selbst zu begnadigen - was unter bestimmten Voraussetz­ungen tatsächlic­h möglich wäre.

 ??  ?? Der US-Präsident stellte am
Wochenende den modernsten Flugzeugtr­äger
der Welt, die „USS Gerald R. Ford“, in Dienst.
Der US-Präsident stellte am Wochenende den modernsten Flugzeugtr­äger der Welt, die „USS Gerald R. Ford“, in Dienst.

Newspapers in German

Newspapers from Germany