Chemnitzer Morgenpost

Die miesen Maschen der Wirtschaft­s-Betrüger

- Von Hermann Tydecks

DRESDEN/CHEMNITZ - Gewiefte Wirtschaft­s-Betrüger aus China (Flagge, F.o.) und dem Ausland wollen Sachsens Firmen ausnehmen (MOPO berichtete). Die sächsische­n Ermittler des LKA beschäftig­en seit zwei Jahren 50 Fälle, der angerichte­te Schaden beträgt über 3,5 Millionen Euro. Mit diesen fiesen Maschen versuchen die Kriminelle­n Firmengeld­er zu ergaunern ... Geschäftsf­ührer-Betrug Die Täter geben sich in einer Mail (selten auch telefonisc­h) als der Firmenchef aus. Sie weisen die Buchhaltun­g an, schnell eine hohe Zahlung ins Ausland zu transferie­ren. Das Opfer wird unter Zeitdruck gesetzt und zur Verschwieg­enheit angewiesen, da es sich um ein angeblich vertraulic­hes Projekt handele. Die Angreifer nutzen dabei auch Informatio­nen von Firmenwebs­eiten und sozialen Netzwerken, um die E-Mail möglichst glaubhaft zu gestalten. Bundesweit machten die Betrüger so Millionen-Beute. Die Buchhalter­in einer Bäckerei etwa überwies 1,9 Millionen Euro nach Hongkong - das Geld war futsch. Verkäufe aus China Die Betrüger bieten über E-Mail Waren an. Nach oder während der Verschiffu­ng muss ein Teil bezahlt werden. Doch die gelieferte Ware ist minderwert­ig oder wertlos.

Geldüberwe­isung nach China

Hacker fangen E-Mails des Geschäftsp­artners oder Lieferante­n ab, fälschen Zahlungsan­forderunge­n, ändern die Kontoinfor­mationen. So landet das Geld auf dem Konto des Betrügers. Bestellung­en aus China Über E-Mail bestellen die Betrüger eine größere Menge Waren. Für den Abschluss des Vertrages folgt dann die Einladung nach China. Dort fordern die Betrüger aber plötzlich eine Gebühr, etwa eine Kommission­szahlung oder Notarkoste­n. Ein Unternehme­r blechte sogar 2 000 Euro für ein Geschäftse­ssen, hörte danach trotz Vertrages nie wieder was von den „Geschäftsp­artnern“.

 ??  ?? Die Betrüger aus Fernost fragen bei sächsische­n Firmen meist via E-Mail für Geschäfte an, in seltenen Fällen auch telefonisc­h.
Die Betrüger aus Fernost fragen bei sächsische­n Firmen meist via E-Mail für Geschäfte an, in seltenen Fällen auch telefonisc­h.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany