„Eine sehr realistische Chance!“
London, 12. August, 22.30 Uhr deutscher Zeit: Im BlitzlichtGewitter rennt Rebekka Haase um ihr Leben. Im Ziel reißt die Schlussläuferin der deutschen 4x100-m-Staffel die Arme hoch und feiert WM-Bronze.
Für die Sprinterin vom LV 90 Erzgebirge ist das kein kühner Traum, sondern „eine sehr realistische Chance“. Dieses Selbstbewusstsein hat sich die 24-Jährige zusammen mit dem Rest der Staffel im April in Nassau geholt. Völlig überraschend gewannen sie die World Relays auf den Bahamas - in 42,74 Sekunden vor Jamaika und China.
Mittlerweile steigerte sich das deutsche Quartett auf 42,25 Sekunden. „Und wir sind in dieser Saison noch nicht in Bestbesetzung gelaufen“, so Haase verheißungsvoll. „Sicher sind die USA und Jamaika die Favoriten, aber um Bronze können wir laufen. Die härtesten Kontrahentinnen sind garantiert die Britinnen, die vor ihrem Heimpublikum eine Medaille haben wollen.“Im Kienbaumer Trainingslager arbeiten die deutschen Mädels bis zum morgigen Abflug am Feinschliff.
Dagegen scheinen Haases Chancen auf einen Platz im 200-m-Endlauf eher aussichtslos. „Wenn ich es ins Halbfinale schaffe, bin ich schon überglücklich“, so Rebekka. Mit ihrer Jahresbestleistung von 22,76 Sekunden ist die gebürtige Zschopauerin die Nummer 39 in der Welt. Tori Bowie (USA) als Beste hat 21,77 Sekunden zu Buche stehen. elu