Gierisch gierig auf deutschen Rekord
LONDON - Kristin Gierisch hat in London die beste Platzierung einer deutschen Dreispringerin in der Geschichte der Leichtathletik-Weltmeisterschaften egalisiert.
Die Hallen-Europameisterin belegte nach einer guten Vorstellung beim historischen Sieg der Venezolanerin Yulimar Rojas Platz fünf - so weit vorn landete zuvor nur Helga Radtke bei der WM-Premiere der Disziplin 1993. „Bei der Riesen-Atmosphäre war ich richtig locker, das hat mir total Spaß gemacht“, verriet Gierisch: „Ich bin sehr zufrieden. Gebt mir noch zwei Jahre, dann bin ich näher dran.“
Angefeuert von Dreisprung-Europameister Max Heß, der kurz zuvor wegen einer Oberschenkel-Verletzung nicht zur Männer-Qualifikation angetreten war, sprang die Chemnitzerin 14,33 Meter und blieb nur sieben Zentimeter unter ihrer Bestmarke. Top war, dass die 26-Jährige konstant über 14,16 Meter sprang. Zu Bronze fehlten ihr letztlich aber stattliche 45 Zentimeter. Vor zwei Jahren in Peking belegte Gierisch Platz acht.
Weltmeisterin wurde in einem packenden Duell Rojas mit 14,91 m vor Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Caterine Ibargüen (Kolumbien/ 14,89). Es war das erste WM-Gold in der Geschichte des gebeutelten südamerikanischen Landes - 24 Stunden zuvor hatte Robeilys Peinado in London mit Bronze im Stabhochsprung Venezuelas erste Medaille überhaupt geholt. DreisprungBronze holte Olga Rypakowa aus Kasachstan mit 14,77 m.
Gierisch hat ihr großes Ziel weiter im Visier: „Ich habe immer gesagt, ich höre nicht auf, bevor ich den deutschen Rekord habe.“Die Marke von Katja Demut liegt bei 14,57 Metern. Mit der Weite wär’s in London Platz vier gewesen ...