„Haftbefehl“in der Post
REICHENBACH/V. - Ein falscher Staatsanwalt betrügt vogtländische Rentner um jede Menge Geld: Der Abzocker meldet sich telefonisch als Staatsanwalt (z.B. Dr. Groß) und verlangt wegen offener Forderungen aus Verträgen Überweisungen in Höhe von 1 400 bis 1 600 Euro. Falls nicht gezahlt wird, müsse er ein Strafverfahren einleiten!
Mindestens drei Rentnerpaare haben schon gezahlt. „Sie sind bei dem Anruf derart erschrocken, dass sie das geforderte Geld tatsächlich in die Türkei überwiesen haben“, so Heike Teubner (51) von der Verbraucherzentrale Auerbach.
Der oder die Betrüger sind so dreist, dass sie bei mindestens einer Familie schriftlich nachlegten: In einem „Gerichtsbeschluss“mit „Zahlungsbefehl“und täuschend echt aussehenden Stempeln forderten sie weitere 500 Euro. Die Empfehlung der Verbraucherschützer: Nicht bezahlen und Anzeige erstatten! Auch Polizei-Sprecher Oliver Wurdak (40) warnt: „Seien Sie wachsam gegenüber unbekannten Anrufern! Kein Staatsanwalt in Deutschland würde telefonisch zu Zahlungen auffordern. Und jedem Strafbefehl geht ein Verfahren voraus.“
Mit einer ähnlichen Masche zocken Betrüger derzeit auch Dresdner Rentner ab: Der Polizei sind dort bereits Dutzende Fälle bekannt. In Briefen drohten falsche Staatsanwälte sogar mit Haft, wenn nicht eine Teilzahlung geleistet werde. Die Spur führt sowohl in Dresden als auch im Vogtland zu Hintermännern in der Türkei. MS