Neuer Plan soll ICE-Anschluss überflüssig machen
Kann der Nahverkehr den ICE-Anschluss ersetzen? Statt vergebens auf die erhoffte Anbindung an den Fernverkehr zu warten, tüftelt der VMS gemeinsam mit der CDU-Fraktion an einer schnelleren und effizienteren Verbindung nach Leipzig. Die soll gerade jetzt mit den ersten Linien des Chemnitzer Modells bequem gekoppelt werden. „D as Problem ist beim stündlich fahrenden ICE, dass viele ihre Anschlüsse in Leipzig verpassen würden“, erklärt Stadtrat Falk Ulbrich (49, CDU). Die Lösung: Halbstündlich fahrende Silberpfeile des VMS, die Chemnitz und das Umland bequem und kostenneutral mit den deutschen Metropolen (Leipzig, Hannover, Erfurt, Berlin, Hamburg) verbinden. „Außerdem darf Chemnitz nicht der Endbahnhof sein, dafür ist die Stadt einfach zu klein.“Das Regionalnetz sei demnach stark genug, um die ICE-Verbindung zu ersetzen. Ulbrich: „Der ICE ist eigentlich bloß ein Image-Faktor. Für den Nutzer ist er jedoch weniger relevant.“
Das sieht der Chemnitzer Bundestagsabgeordnete und ehemalige Eisenbahner Detlef Müller (52, SPD) anders: „Die Nahverkehrs-Idee ist gut. Aber auf lange Sicht braucht Chemnitz einen Fernverkehrsanschluss. Die psychologische Wirkung für den Nutzer ist wichtig - Chemnitz muss an den ICE-Strecken sichtbar werden.“
Laut VMS ist die halbstündliche Leipzig-Verbindung erst mit der Elektrifizierung der Strecke möglich, da Dieselloks zu teuer sind. Außerdem müssten zusätzliche Begegnungsstellen errichtet werden. Der Streckenausbau soll zügig erfolgen. gra