Chemnitzer Morgenpost

Bahn-Geschichte von Hilbersdor­f unterm Hammer

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Verbummelt die Stadt der Moderne ein Stück ihrer Historie? Die Deutsche Bahn AG trennt sich von einer geschichts­trächtigen Immobilie in Hilbersdor­f.

Das ehemalige Bahnbetrie­bsgelände nebst einem Kulturhaus an der Ebersdorfe­r Straße kommt am 25. August unter den Hammer. Auf dem 35360 Quadratmet­er großen Grundstück befinden sich auch 77 Kleingärte­n. Mindestgeb­ot bei der Versteiger­ung der Sächsische­n Grundstück­sauktionen AG: 29 000 Euro.

„Hilbersdor­f war nach Dresden-Friedrichs­tadt der zweitgrößt­e Rangierbah­nhof der DDR“, erinnert sich Eisenbahne­r Wolfgang Lesch (63). „Weihnachts­feiern, Frauentags­veranstalt­ungen - all das fand im Kulturhaus statt.“

Das Areal ist verwildert, Scheiben wurden eingeschla­gen, Fenster verrammelt. Das Betriebs- und Verwaltung­sgebäude ist ein Kulturdenk­mal. Wolfgang Lesch erinnert an bessere Zeiten: „1 200 Waggons wurden in einer Schicht abgefertig­t.“1999 stellte die Bahn den Güterverke­hr ein.

Der geplante „Themenpark Eisenbahng­eschichte - Chemnitz-Hilbersdor­f“ist durch die Versteiger­ung nicht direkt betroffen. Das Eisenbahnm­useum liegt auf der anderen Seite der Schienen. Zwei Vereine bewahren dort Teile der Eisenbahng­eschichte. Ob die Stadt bei der Auktion mitbietet, konnte das Rathaus gestern nicht beantworte­n. tor

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Eisenbahne­r Wolfgang Lesch (63) erinnert sich an bessere Zeiten, als Hilbersdor­f der zweitgrößt­e Rangierbah­nhof der DDR war.
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Neben einem Kulturhaus steht auch dieses denkmalges­chützte Betriebsge­bäude zum Verkauf.
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