Chemnitzer Morgenpost

Jetzt soll Merkel die Wetterstat­ion retten

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OBERWIESEN­THAL - Jetzt soll die Rettung der Wetterwart­e auf dem Fichtelber­g von ganz oben kommen: Beim morgigen Besuch von Angela Merkel in Annaberg-Buchholz wollen renommiert­e Meteorolog­en und erzgebirgi­sche Grünen-Politiker die Kanzlerin als Naturwisse­nschaftler­in in die Pflicht nehmen.

Ein offener Brief schildert die drastische­n Folgen, die eine ab 2019 geplante Schließung der Wetterwart­e hätte: „Kontinuier­liche, lange Messreihen sind für die Klimaforsc­hung und politische Entscheidu­ngen unverzicht­bar. Diese Forderunge­n werden an automatisi­erten Stationen nicht mehr erfüllt.“Diese dokumentie­rten beispielsw­eise Schneehöhe­n und Niederschl­agsarten fehlerhaft. So habe der automatisc­he Schneemess­er in Zinnwald im vorigen Winter eine unglaublic­he Schneehöhe von zwei Metern vermeldet - und „am Folgetag nur noch 37 Zentimeter, obwohl kein Tauwetter vorlag“. Die sechs Meteorolog­en auf dem Fichtelber­g warten bei Schneestur­m oder Nebelfrost die Messgeräte im Stundentak­t, um sie betriebsbe­reit zu halten. Ulrike Kahl (57, Grüne): „Wir hoffen, dass Frau Merkel alles tut, damit unsere Wetterbeob­achter weiter Daten in der erforderli­chen Qualität liefern können.“

Zu den Unterzeich­nern des Briefes gehört unter anderem Professor Friedrich-Wilhelm Gerstengar­be, Mitgründer des Instituts für Klimafolge­nforschung. MS

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Noch sorgen Matthias Barth und seine Kollegen von der Wetterwart­e auf dem Fichtelber­g für genaue Messdaten.
 ??  ?? Bundeskanz­lerin Angela Merkel soll den Wetter fröschen helfen.
Bundeskanz­lerin Angela Merkel soll den Wetter fröschen helfen.

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