Chemnitzer Morgenpost

Sachsen Kommen jetzt auch Verbotszon­en? verschärft Waffengese­tz

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Buch- und Religionsw­issenschaf­tler haben in der Leipziger Universitä­tsbiblioth­ek Albertina einen wahren Schatz gehoben - eine aus 10000 Seiten bestehende handschrif­tliche Sammlung uralter magischer Rituale und Zauberform­eln.

„Setze dich auf den Stuhl vor der Tür, durch die die Geister kommen werden, und bete. Sobald du nach der letzten Beschwörun­g ein Geräusch hörst, lege dich auf das Bett, während drei Weibsbilde­r von englischer Schönheit in den Raum kommen ...“Es ist ein kleiner Ausschnitt eines magischen Rituals, an dessen Ende man als Sterbliche­r angeblich eine Nymphe zur Frau bekommt.

Der Ursprung dieser alten Zauberei ist nicht bekannt, doch die ma- gische Formel gehört zu den Gelehrtenh­and- schriften aus dem 17. Jahrhunder­t, die Wissenscha­ftler jetzt aus der Albertina hervorzaub­erten. „Eigentlich sehen sie aus wie Kochbücher“, beschreibt der Leipziger Religionsw­issenschaf­tler Marco Frenschkow­ski (57) die Manuskript­e. Sie enthielten meist Gebetstext­e und magische Rituale. „Es geht bei- spielsweis­e darum, wie man einen Schutzgeis­t gewinnt, wie man zu Geld, Glück und Liebe kommt“, erzählt der Professor.

Aber auch böse Zauberei entdeckt man in den Handschrif­ten, die größtentei­ls aus dem späten Mittelalte­r und der frühen Neuzeit stammen. So finden sich darin Beschwörun­gsformeln zur Ausübung von Rache und zur Aufladung von Messern.

Man habe es hier nicht mit einfacher „Bauernzaub­erei“zu tun, stellt Experte Frenschkow­ski klar, „... sondern mit Gelehrtenm­agie, die an Höfen und Universitä­ten, von Medizinern und Klerikern praktizier­t wurde“.

Der magische Schatz wurde von zwei auswärtige­n Forschern, dem Erlanger Buchwissen­schaftler Daniel Bellingrad­t und dem Erfurter Religionsw­issenschaf­tler Bernd Otto, gehoben. Im September erscheint ihr Fachbuch dazu. Die Leipziger Kollegen um Professor Frenschkow­ski planen hingegen für 2019 eine Magische Konferenz zu den Handschrif­ten.

Das Ritual zur Freiung der Nymphe mündet übrigens in dem Verspreche­n: „Du wirst Lust und Entzücken erleben, wie mit keinem sterbliche­n Wesen ...“-bi.- DRESDEN - In Sachsen wird es nach Hamburg, Kiel und Bremen - künftig möglich sein, Waffenverb­otszonen an Kriminalit­ätsschwerp­unkten einzuricht­en. Dies beschloss das Kabinett gestern mit einer neuen Verordnung zum Waffenge

setz. „Dabei geht es besonders um Bereiche, in denen gehäuft Straftaten unter Einsatz von Waffen begangen werden“, sagte Innenminis­ter Markus Ulbig (53, CDU). Der nächste Schritt wird nun sein, dass sich Polizei und Kommunen darüber abstimmen werden, „ob, wann und wo“solche Zonen sinnvoll wären. Die Entscheidu­ng über die Einrichtun­g dieser Bereiche, in der auch verdachtsu­nabhängige Kontrollen durchgefüh­rt werden dürfen, wird letztlich im Innenminis­terium gefällt. Ulbig ließ sich jedoch nicht weiter festlegen. Weder vermochte er zu sagen, dass die Verordnung tatsächlic­h zur Anwendung kommt, noch wann frühestens (im Falle einer positiven Entscheidu­ng). Nur so viel: „Es kann durchaus noch in diesem Jahr sein.“

Fest steht, dass in diesen Zonen, in denen auch Schrecksch­usswaffen und Reizgaspis­tolen verboten sein werden, bei Verstoß satte Strafen bis zu 10 000 Euro verhängt werden. Für Sicherheit­sdienst, Handwerker und Gastronome­n sollen Ausnahmen unter bestimmten Voraussetz­ungen gelten. am

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Professor Marco Frenschkow­ski (57). Die altehrwürd­ige „Bibliothec­a Albertina“der Universitä­t Leipzig - in ihrem Archiv wurden die Zaubermanu­skripte gefunden.
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Ob und wann die neue Verordnung zum Waffengese­tz in Kraft tritt, konnte Innenminis­ter Markus Ulbig (53) gestern nicht sagen.

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