In der Ruhe liegt die Kraft
DRESDEN - Im Punktspiel gegen Sandhausen wird er sich wieder brav auf die Bank setzen. Marvin Schwäbe wird das Tor hüten. Aber die Pokalpartie gegen Koblenz hat gezeigt: Die Zukunft im Dynamo-Tor könnte irgendwann Markus Schubert heißen.
Lob prasselte nach dem 3:2 von allen Seiten auf den 19-jährigen Freiberger ein, seine Mitspieler applaudierten. „Er hat uns 30 zusätzliche Minuten erspart“, klatschte Kapitän Marco Hartmann Beifall. „Erstaunlich, wie ruhig er das da hinten in seinem jungen Alter macht“, zog auch Philip Heise den Hut.
Schubert glänzte mit starken Paraden gegen den Regionalligisten, hing dann zwar beim 2:2 mit drin, sorgte aber letztendlich für den schwarz-gelben Höhepunkt des Abends. Sein gehaltener Elfmeter kurz vor Schluss bedeutete den Einzug in die 2. Runde im DFB-Pokal.
„Ich habe mir vorher die Elfmeter des Gegners angeschaut. Ich bin in die rechte Ecke gesprungen und habe den Ball dann mit dem Fuß gehalten, als der Koblenzer in die Mitte geschossen hat“, erzählt „Schubi“derart gelassen, als hätte er irgendein belangloses Elfmeterschießen im TV gesehen.
Die Ruhe, mit der Schubert agiert, erstaunt wirklich. 19-Jährige sind selten so weit wie er. „So ruhig war ich in der Jugend noch nicht“, sagt der Keeper fast schüchtern: „Ich habe mir das in den letzten zwei, drei Jahren mit unserem Torwarttrainer Brano Arsenovic erarbeitet. Dass ich mich darin so stark verbessert habe, ist natürlich gut.“Und der Youngster gibt auch zu, dass ihn die anderen beiden Schlussmänner im Team unheimlich pushen: „Ich glaube schon, dass ich mir von Marvin Schwäbe und Patrick Wiegers einiges abschauen kann. Das hilft enorm.“
Fest steht daher: Auf der Torwartposition hat Trainer Uwe Neuhaus null Probleme. Im Gegenteil: Irgendwann wird Markus Schubert die Bälle nicht nur im DFB-Pokal halten wollen ... Thomas Nahrendorf