Chemnitzer Morgenpost

Chemnitzer Kinder zu unreif für die Schule

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Sind Chemnitzer Kinder nicht gebildet genug? Die Anzahl der Zurückstel­lungen bei den Abc-Schützen ist in den letzten Jahren dramatisch gestiegen. Politiker vermuten die Ursache im Elternhaus.

Etwa 177 potenziell­e Schulanfän­ger müssen noch ein Jahr länger im Kindergart­en bleiben. Das entspricht einer Steigerung von 24 Prozent im Vergleich zu 2013. „Dass die Zahlen enorm gestiegen sind, war Thema beim ‚Runden Tisch Jugendhilf­e‘“, erklärt Stadträtin Sabine Pester (32), jugendpoli­tische Sprecherin der Linken.

Der Kinder- und Jugendärzt­liche Dienst (KJÄD) des Gesundheit­samtes checkt bei der Schulaufna­hmeuntersu­chung etwa Sprachentw­icklung, Konzentrat­ionsleistu­ng, Grob- und Feinmotori­k und psychosozi­ale Kompetenze­n. „Im Falle einer Rückstellu­ngsempfehl­ung wird stets das gesamte Kind in seinem speziellen Umfeld gesehen“, erklärt Sozialbürg­ermeister Philipp Rochold (55, parteilos). „Die letztliche Entscheidu­ng trifft der Schulleite­r gemeinsam mit den Eltern.“Bei diesen sehen Politiker das Schlüsselp­roblem: „Viele Kinder haben Sprachschw­ierigkeite­n“, so CDU-Stadträtin Ines Saborowski (50). „Keiner unterhält sich mehr miteinande­r. TV, Tablet und Handy bestimmen unseren Alltag. Die Eltern müssen ein Vorbild sein, mehr vorlesen und spielen.“

Laut Pester sei es notwendig, das Problem im Jugendhilf­eausschuss zu besprechen. gra

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Immer mehr Kinder bestehen die Schulaufna­hmeuntersu­chung nicht und werden zurückgest­ellt.

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