Vor Gericht und auf See
N un schaltet sich auch Sachsens Verbraucherzentrale in die Aufarbeitung des Abgas-Skandals bei Diesel-Fahrzeugen ein. Und zwar in die juristische. Die Verbraucherschutz-Anwälte wollen klagende Opfer des großen Trickbetruges von VW, Daimler & Co. vor Gericht unterstützen. Angestrebt sind mehrere Musterverfahren.
G ut so! Denn auch die sächsischen Diesel-Fahrer haben dem Treiben bisher mehr oder minder hilflos zuschauen müssen. Anders als in Amerika gehen die Hersteller hierzulande mit ihrer Kundschaft geradezu schoflig um.
Z war bietet beispielsweise Volkswagen Software-Updates an, doch für Probleme, die daraufhin auftauchen können, übernimmt der Hersteller keine rechtsverbindliche Haftung. Dabei ist das Internet voll von Berichten gefrusteter VW-Kunden, die über Mehrverbrauch, kaputte Abgasrückführventile, Probleme mit Partikelfilter und Start-Stopp-Automatik nach dem Update klagen.
W er hingegen das Software-Update seines Fahrzeuges ignoriert, dem droht die Stilllegung. Ausgerechnet durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) also von jener Behörde, die jahrelang mit der Autoindustrie kungelte und deren Beschiss-Fahrzeugen die Typengenehmigung erteilte ...
V or Gericht wird sich nun alles um die Fragen drehen, ob die manipulierte Software ein Sachmangel ist, ob das Agieren der Hersteller eine arglistige Täuschung war und ob die Händler, vorsätzlich und sittenwidrig die manipulierten Autos verkauften.
D ie bisherigen Urteile deutscher Gerichte dazu fallen recht unterschiedlich aus. Manche Kläger bekamen den Kaufpreis zurück, andere Klagen wurden abgeschmettert, weil Richter weder Schaden noch Täuschung feststellen konnten. Mal sehen, wie nun sächsische Gerichte urteilen.
W ir wissen ja: Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand ...