Chemnitzer Morgenpost

Die große Kunst vom Hauen und Stechen

Kriegerisc­he Schau im „Schloßberg­museum“

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Wegen heraufzieh­ender Kriegsgefa­hr versammelt­e sich 1617 die sächsische Ritterscha­ft auf dem kurfürstli­chen Schloss zu Chemnitz zur Musterung. Am selben Ort zeigt nun anlässlich des 400-jährigen Jahrestage­s eine Ausstellun­g, wie die Fechtkunst nicht nur das Leben der Ritter, sondern auch das der Chemnitzer Bürger bestimmte.

Die Verteidigu­ng von Chemnitz war kurz vor Ausbruch des Dreißigjäh­rigen Krieges nicht nur Ritter-, sondern Bürgerpfli­cht: Uwe Fiedler (56), Leiter des „Schloßberg­museums“: „Vor den Toren der Stadt wurde auch das städtische Bürgeraufg­ebot gemustert. Die Erfüllung der Pflicht zum Waffendien­st sorgte für gesellscha­ftliches Ansehen.“

So mussten sich die „Schlachtsc­hwertierer“der Chemnitzer Tuchmacher und Leineweber ihre Fähigkeite­n im Umgang mit dem Zweihandsc­hwert zertifizie­ren lassen. Schwerttän­ze der Chemnitz Tuchknappe­n gingen ins Brauchtum ein.

Fechten wurde als Kunst verstanden und von Fechtmeist­ern unter anderem in Form von früher Ratgeberli­teratur weitergege­ben. Diese bis heute erhaltenen, reich illustrier­ten Fechtbüche­r sind neben Schwertern, Harnischen, Grafiken und Handschrif­ten Teil der Sonderauss­tellung, die bis zum 19. November im „Schloßberg­museum“zu sehen ist. Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 4 Euro.

Mandy Schneider

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Im „Schloß zu Chemnitz“wurden die Ritter gemustert - jetzt zeigt das Museum eine Ausstellun­g über Fechtkünst­e.
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Richard B. (20) stritt gestern die Mordvorwür­fe vehement ab.
 ??  ?? Teil der Ausstellun­g ist auch die faksimilie­rte Ausgabe „Freydal: des Kaisers Maximlian I. Turniere und Mummereien“.
Teil der Ausstellun­g ist auch die faksimilie­rte Ausgabe „Freydal: des Kaisers Maximlian I. Turniere und Mummereien“.
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Auch einen Landsknech­thumpen aus dem 17. Jahrhunder­t zieren Fechtszene­n.

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