Chemnitzer Morgenpost

Kein Asyl für 500 Frauen und Kinder

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DRESDEN - Sachsen soll 500 schutzbedü­rftige jesidische Frauen und Kinder aus Lagern im Nordirak aufnehmen - Opfer des IS-Terrors. Das fordern die Grünen und verweisen auf das Vorbild anderer Bundesländ­er.

Die religiöse Minderheit der Jesiden wird vom IS grausam verfolgt. Die UNO spricht von Völkermord. Tausende Männer wurden getötet, Frauen und Kinder versklavt. Einige konnten fliehen, harren in Flüchtling­slagern aus.

Die Grünen fordern ein befristete­s, humanitäre­s Sonderkont­ingent für schutzbedü­rftige Frauen und Kinder - neben dem individuel­len Grundrecht auf Asyl. „Das erspart den Betroffene­n lebensgefä­hrliche Fluchtrout­en, Ausbeutung und horrende Geldzahlun­gen an Schlepper“, so die Abgeordnet­e Petra Zais (60, Grüne).

Die Fraktion verweist auf Baden-Württember­g, Niedersach­sen und Schleswig-Holstein, die über entspreche­nde Landesprog­ramme 1100 Frauen und Kindern Schutz geboten hätten. Auch Brandenbur­g sprach sich für ein Sonderkont­ingent aus - mit den Stimmen von CDU, Grünen, SPD und Linke.

Durchkomme­n dürfte der Antrag in Sachsen nicht - unter anderem auch Innenminis­ter Markus Ulbig (53, CDU) lehnt ihn ab. Die Staatsregi­erung sei sich zwar der Situation bewusst. Sachsen komme aber bereits jetzt seinen humanitäre­n Verpflicht­ungen vollumfäng­lich nach, so Ulbig mit Verweis auf Programme für Syrer. Wünschensw­ert seien Angebote vor Ort oder eine Aufnahmean­ordnung des Bundes. mor

 ??  ?? Jesidische Flüchtling­e in einem Zeltlager im Nordirak. Die Grünen wollen 500 nach Sachsen holen - für zunächst zwei Jahre.
Jesidische Flüchtling­e in einem Zeltlager im Nordirak. Die Grünen wollen 500 nach Sachsen holen - für zunächst zwei Jahre.
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