Sachsen feiert das Ende seiner Problembaustelle
LEIPZIG - Acht Jahre Bauverzug, Kosten mehr als verdoppelt - und trotzdem ein Grund zum Feiern! Im Leipziger Paulinum zelebrierte die Staatsregierung gestern das Ende der Bauarbeiten. Eröffnet wird der Symbiosebau aus Aula und Universitätskirche St. Pauli dennoch erst im Dezember.
Rund 200 geladene Gäste lauschten den Worten des Bauherrn, Sachsens Finanzminister Georg Unland (63, CDU). Die Bauphase sei „sehr lang und konfliktreich“gewesen, räumte er ein. Schwierigkeiten beim Innenausbau hatten immer wieder zu Verzögerungen und zum Anstieg der Kosten geführt. Das Paulinum und das Nachbargebäude Augusteum kosteten am Ende 117,3 Millionen Euro. Zu Baubeginn waren lediglich 52,5 Millionen veranschlagt.
Insgesamt investierte der Freistaat in den neuen Campus der Universität Leipzig über 255 Millionen Euro (geplant waren mal 100 Millionen). Er ist damit nach dem Dresdner Schloss (300 Millionen Euro) der zweitteuerste Bau in Sachsens jüngerer Geschichte.
Das Paulinum beherbergt unter seinem Dach eine Aula und einen Andachtsraum. In der Formensprache erinnert das markante Gebäude nach dem Entwurf des holländischen Architekten Erik van Egeraat an die 1968 gesprengte Universitätskirche. Offizielle Eröffnung ist mit einem Festakt am 2. Dezember.