Chemnitzer Morgenpost

Sachsens Wachpolize­i fehlen noch 70 Leute

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DRESDEN - Sie sollen die überlastet­e und personell ausgeblute­te Polizei entlasten: Sachsens Wachpolizi­sten. Doch das Projekt ist ins Stocken geraten. Denn viele Bewerber springen nach der Ausbildung wieder ab.

Im Freistaat schieben aktuell 481 Wachpolizi­sten Dienst. Nach Angaben des Innenminis­teriums sind 80 Prozent von ihnen in Dresden, Leipzig und Chemnitz im Einsatz, der Rest bei den Direktione­n Görlitz und Zwickau.

Eigentlich wollte Innenminis­ter Markus Ulbig (53, CDU) mit seinem 2016 gestartete­n Projekt viel weiter sein. Zur Jahresmitt­e sollten alle 550 Wapo-Stellen besetzt sein. Doch die Abbrecherq­uote während und nach der dreimonati­gen Ausbildung ist zu hoch.

Bis August hätten zwar insgesamt 590 Frauen und Männer einen Abschluss gemacht, aber nicht alle dann auch den Dienst angetreten, erklärt Stefan Walther, Sprecher der für die Ausbildung zuständige­n Bereitscha­ftspolizei Sachsen. So erfüllten sich bei den einen die Vorstellun­gen nicht, andere hätten einen besser passenden Job gefunden.

Seit August sind nun 83 weitere Hilfskräft­e in der Ausbildung. Als Wachpolizi­sten sollen sie beim Schutz von Flüchtling­sunterkünf­ten, jüdischer und muslimisch­er Einrichtun­gen helfen, Festnahmen oder Gefangenen­transporte mit absichern und Wohnorte gefährdete­r Personen bewachen. Sie sind für zwei Jahre beschäftig­t - nach Ministeriu­msangaben aus arbeitsrec­htlichen Gründen. Nach mindestens einem Dienstjahr haben sie die Chance auf den Einstieg in die reguläre Polizei.

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