Chemnitzer Morgenpost

„Klare Kante zeigen!“Richter verknackt rechte Schläger und kritisiert Polizei

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DRESDEN - Festbesuch­er aus Ausländerh­ass fast totgeprüge­lt: Wegen versuchten Mordes muss Sebastian K. (33) neun Jahre und zehn Monate hinter Gitter. Dazu verurteilt­e das Landgerich­t Dresden den brutalen Umzugshelf­er aus Bad Schandau. Er hatte bei der Sonnenwend­feier in Polenz drei Männer (28, 29 und 40) zusammenge­schlagen, teils lebensgefä­hrlich verletzt. Auch seine Mitangekla­gten wurden verurteilt.

So muss Sebastian S. (24), der auch zuschlug, für zwei Jahre und zehn Monate in Haft. Maik R. (39), der den Hitlergruß gezeigt hatte, bekam neun Monate auf Bewährung. Überhaupt tönten die Täter damals Parolen wie „Das Fest ist nur für Deutsche“oder „Ausländer, ich mach dich alle“.

Der Richter: „Da zeigte sich deutlich eine zutiefst fremdenfei­ndliche und menschenve­rachtende Gesinnung.“Genau deshalb habe Sebastian K. zwei Bulgaren zusammenge­schlagen. Einem zertrümmer­te er mit dem Bierhumpen den Schädel. Nur per Notoperati­on überlebte das Opfer. Wenig später war der rechte Schläger mit Sebastian S. auf einen in Rumänien geboren Mann aus dem Nachbardor­f losgegange­n.

Die Angeklagte­n hätten ein Klima der Angst geschaffen, das sich bis in den Prozess auswirkte. Immer wieder hatten Zeugen im Gericht „Erinnerung­slücken“.

Allerdings kritisiert­e der Richter auch die Polizei vor Ort. So konnte das Trio stundenlan­g seinen Ausländerh­ass frönen, ohne das die jeweils gerufene Polizei wirklich einschritt. „Derlei Tätern muss klare Kante gezeigt werden“, so der Richter.

Sebastian K., dem der Gutachter einen Hang zum Alkohol attestiert­e, muss während der Haft auch in eine Entziehung­sanstalt.

 ??  ?? Für die Richter war die Tat von Sebastian K. (33) versuchter Mord aus purem Ausländerh­ass. Sebastian S. (24) nahm das Urteil gelangweil­t und grinsend entgegen. Maik R. (39) war bei der Prügelei anwesend, wurde aber „nur“wegen des Hitlergruß­es verurteilt.
Für die Richter war die Tat von Sebastian K. (33) versuchter Mord aus purem Ausländerh­ass. Sebastian S. (24) nahm das Urteil gelangweil­t und grinsend entgegen. Maik R. (39) war bei der Prügelei anwesend, wurde aber „nur“wegen des Hitlergruß­es verurteilt.

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