Wer waren diese Krawall-Idioten wirklich?
Angeblich sächsische Hooligans beim Länderspiel
Mit 2:1 gewann die deutsche Nationalmannschaft am Freitag gegen die tschechische Auswahl. Doch über das knappe Ergebnis sprach danach niemand mehr: Sieg-Heil-Sprechchöre aus der deutschen Kurve überschatteten das Sportereignis. Und wieder rückt Sachsen in den Mittelpunkt der Debatte um rechtsextreme Sportkrawallos.
Bereits vor dem Fußball-Länderspiel hatte die Dresdner Polizei Sorge: Ehemalige Mitglieder der rechtsextremen Schlägergruppe „Faust des Ostens“, ein Ehemaliger der „Hooligans Elbflorenz“und Mitglieder des recht losen Zusammenschlusses „Dresden-Ost“bekamen „Gefährderansprachen“. Heißt: Gibt es in Prag Ärger, bekommen diese 27 Männer zuerst Besuch von der Polizei.
Ärger gab es am Freitag dann tatsächlich: Dutzende deutsche Hools überrannten die Ordner im deutschen Block. Dort wurde eine Schweigeminute für zwei verstorbene tschechische Fußballfunktionäre massiv gestört, gegen Ende des Spiels ertönten lautstarke Sieg-Heil-Gesänge von den Rängen.
Ein tschechischer Hooligan-Blog behauptet, der Großteil der Störer wäre aus Dresden und Zwickau angereist. Diese hätten sich nachher noch in der Innenstadt versammelt und auf tschechische Kontrahenten gewartet. Zu Schlägereien sei es jedoch nicht gekommen, einige hätte die Polizei in Gewahrsam genommen.
Fotos zeigen zwar Fans mit Dynamo-Utensilien im Stadion, jedoch nicht in direkter Nähe zu den Schreihälsen, dafür aber einen Lok-Leipzig-Anhänger direkt im Mob. Der Dresdner Polizei war gestern auf Nachfrage nichts bekannt: „Dass es einen Zusammenhang zu den
von uns angesprochenen Personen gibt, ist uns bisher nicht bekannt“, so ein Sprecher.
Auch die Bundespolizei konnte zur Herkunft der Rechtsextremen keine Auskunft geben. „Die Fotoauswertung beginnt erst“, so ein Sprecher. „Da kann es noch keine Aussagen dazu geben, woher die Betreffenden kommen.“Ebenso der Stand beim Innenministerium. Ein Sprecher: „Uns liegen derzeit keine belastbaren Informationen über Beteiligung sächsischer Fans an den Ereignissen vor.“