Geisterspiel für den DFB!
Sieg Heil“-Rufe und lautstarke Aufforderungen, Nationalspieler Mesut Özil abzuschieben, waren die geistigen Tiefpunkte der Ausschreitungen beim Spiel Deutschland gegen Tschechien in Prag. Es bedarf nicht viel Intellekt, um diese Widerwärtigkeiten als solche zu erkennen und zu werten.
Die Frage nach dem „Wer“ist dabei schon komplizierter. Und verleitet zu einfachen Antworten: Sachsen sicherlich. Der ostdeutsche Krawall-Hooligan kann es schließlich nur gewesen sein. Aber wie das eben oft mit leichten Antworten ist: Sie stimmen meist nicht. Oder sind zumindest zu hinterfragen.
Ja, es würde mich nicht wundern, wenn es Dresdner waren. Aber genauso wenig wundern würde es mich, wenn es Leipziger, Magdeburger, Dortmunder, Frankfurter, Hamburger oder alle zusammen waren. Denn es gibt sie überall, diese primitiven Idioten.
Wer jetzt wieder nach Vereinen sucht, auf die man mit dem Finger zeigen kann, sollte vielleicht eher auf den DFB zeigen. Hat der seine „Zuschauer“nicht im Griff? Keine Sicherheitsmaßnahmen befolgt? Verhängt die UEFA oder die FIFA jetzt gegen den DFB ein Geisterspiel oder eine hohe Geldstrafe, wie es sonst der DFB mit Vereinen in der Liga macht? Sicher nicht. Schade eigentlich.
Die Ausschreitungen in Prag sollten endlich mal ein Anstoß sein, nicht immer über Vereine zu reden und deren gesamte Anhängerschaft in Sippenhaft zu nehmen. Wir müssen von Kriminellen reden. Kriminelle Chaoten, die weggesperrt gehören.
Der DFB könnte da mitwirken, anstatt immer ganze Vereine zu bestrafen, wenn ihm was missfällt. Stochert er schließlich so nur noch mehr in Wespennestern rum.