Chemnitzer Dem fällt weiterhin aus
CHEMNITZ - Der CFC ist gestern Nachmittag in die neue Trainingswoche gestartet. Ein Spieler, der im Sportforum schon lange vermisst wird, stand auch dieses Mal nicht auf dem Rasen: Jamil Dem.
Für den zweikampf- und kopfballstarken Mittelfeldmalocher hat das neue Spieljahr dort angefangen, wo das alte endete: auf der Tribüne.
Dem, seit Monaten außer Gefecht, pendelt zwischen Arztpraxis und Rehaklinik. Sein letztes Spiel bestritt der 24-Jährige Mitte Januar beim 2:1-Testspielsieg gegen Schalke 04. Ein Ende der Leidenszeit ist nicht in Sicht.
Das ist sehr bedauerlich, findet auch CFC-Chefcoach Horst Steffen. „Wir hatten die Hoffnung, dass Jamil im August nach Chemnitz zurückkehrt. Aber er befindet sich immer noch in Bereichen, wo wir gedacht haben, dort ist er längst durch.“
Der vielseitig einsetzbare Dem fehlt an allen Ecken und Enden. Im Sommer 2015 kam er von Hertha BSC II. zu den Himmelblauen. In seinem ersten Drittligajahr verpasste er kaum ein Pflichtspiel.
Im vergangenen Jahr warfen ihn kleinere Verletzungen immer wieder zurück. Der Defensivmann biss auf die Zähne, bestritt 15 Punktspiele, schoss zwei Tore.
Mitte Juni dieses Jahres ließ sich Dem in Berlin am rechten Knie operieren, besser geworden ist es seitdem nicht. Jamil, der die Heimspiele der Himmelblauen regelmäßig besucht, braucht weiterhin viel Geduld. „Die Reha mache ich in Berlin in der Einrichtung, die auch die Spieler von Hertha BSC betreut. Je nach Zustand des Knies arbeite ich täglich rund drei Stunden“, verrät Dem.
Dass er in der Hinrunde zum Einsatz kommt, ist unwahrscheinlich. Neu besetzen wollten die CFC-Verantwortlichen Dems Stelle im Kader trotzdem nicht. „Das wäre finanziell auch nicht möglich gewesen“, erklärt Trainer Steffen: „Der Verein hat den Saisonetat reduziert. Wir setzen darauf, dass sich der eine oder andere Spieler, der aus der Regionalliga kam, zum Leistungsträger entwickelt.“
Olaf Morgenstern