Vom Knacki zum Fußballprofi
KÖLN - Bei Fortuna Köln steht derzeit ein Spieler ganz besonders im Fokus: Daniel Keita-Ruel. Der 27-jährige Deutsch-Franzose war im Sommer von der SG Wattenscheid 09 an den Rhein gewechselt. Mit drei Toren aus acht Partien hat der 1,88 Meter große Angreifer maßgeblichen Anteil am starken Saisonstart der Domstädter.
Erfolgsgeschichte
Eine nach einer düsteren Vergangenheit. Denn bevor Keita-Ruel Fußballprofi wurde, saß er fast drei Jahre hinter Gittern! Gemeinsam mit mehreren Komplizen verübte er 2011 drei bewaffnete Raubüberfälle und wurde dafür zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er das erste halbe Jahr im Hochsicherheitsbereich verbrachte.
Als Keita-Ruel 2014 in den offenen Vollzug kommt, schließt er sich Oberligist Ratingen an. Nach zwei Spielzeiten und 44 Einsätzen (14 Tore) folgt 2016 der Wechsel zu Regionalligist Wattenscheid (33 Spiele/12 Tore) und ein Jahr später zur Kölner Fortuna. „Neben den fußballerischen Qualitäten hat mich auch seine Biografie interessiert. Daniel hat einen schwerwiegenden Fehler begangen, zu dem er sich aber bekennt. Leider hat er sich dadurch dreieinhalb Jahre als Fußballer geklaut“, erläutert Fortuna-Coach Uwe Koschinat und stellt klar: „Die zweite Chance, die er bekommen hat, will er zu 100 Prozent nutzen.“Bisher scheint er recht zu behalten.
Michael Thiele