AfD-Eklat um Frauke Petry
Rechtspopulisten zerfleischen sich schon kurz nach der Wahl
BERLIN - Riesen-Eklat in der AfD! Parteichefin Frauke Petry (42) wird im Bundestag nicht zur Fraktion der Rechtspopulisten gehören. Vor ihrem spektakulären Abgang in der Bundespressekonferenz giftete die gebürtige Dresdnerin noch gegen die Spitzenkandidaten ihrer Partei. Jetzt soll sie aus der Partei fliegen.
Petry will sich als Führungsfigur für einen „konservativen Neuanfang“positionieren. Ob sie dafür eine neue Partei gründen will, ließ sie gestern offen. Ihr Rückzug war wohlüberlegt: „Wer mich kennt, weiß, dass ich so etwas nicht spontan mache.“
Co-Parteichef Jörg Meuthen (56) entschuldigte sich nach dem Abgang: „Das ist auch mit uns nicht abgesprochen gewesen.“AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland (76) wies den Vorwurf von sich, er habe Petrys Ausstieg aus der Fraktion mit seinen nationalkonservativen Äußerungen über die „Leistungen“ deutscher Soldaten im vorigen Jahrhundert provoziert.
Spitzenkandidatin Alice Weidel (38) will Petry nicht länger in der AfD haben: „Nach dem jüngsten Eklat von Frauke Petry, der an Verantwortungslosigkeit kaum zu überbieten war, fordere ich sie hiermit auf, ihren Sprecherposten niederzulegen und die Partei zu verlassen, um nicht weiteren Schaden zu verursachen.“AfD-Vorstand André Poggenburg (42): „Ich bitte sie, ihren Schritt konsequent durchzuziehen und die Partei auch zu verlassen.“Der Kreisverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge fühlt sich von der direkt gewählten Petry um das Bundestagsmandat betrogen.
In Meck-Pomm hat sich die AfD-Landtagsfraktion indes gespalten: Vier der 18 Abgeordneten haben - fast zeitgleich mit Petrys Aktion im Bund - eine neue Fraktion mit dem Namen „Bürger für Mecklenburg-Vorpommern“(BMV) gegründet.