Chemnitzer Morgenpost

Rentnerin kaufte für 400 Euro 2000 Dollar Falschgeld

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D reist oder einfach nur naiv? Diese Frage musste gestern das Amtsgerich­t Chemnitz klären. Angeklagt war Rentnerin Birgit K. (64). Sie soll Falschgeld in Umlauf gebracht haben.

Das Leben meinte es bis 2009 gut mit der Frau aus Wilkau-Haßlau. Doch dann starb ihr Mann. Um der Einsamkeit zu entfliehen, verkaufte die gelernte Schlosseri­n das gemeinsame Haus und reiste quer durch Europa. Doch das kostete Geld - und selbiges war bald alle. Am 29. März 2016 schrillten bei einer Kassiereri­n in der Chemnitzer „Reisebank“die Alarmglock­en

- Birgit K. hatte ihr 20 gefälschte 100-US-Dollar-Scheine zum Wechseln gegeben. Die Polizei rückte an - Anzeige.

In ihren Vernehmung­en verstrickt­e sich die Frau in Widersprüc­he. „Ich sage nichts“, betonte sie gestern. Bei der Polizei hatte sie erzählt, das Geld „ganz normal“über einen Internet-Kontakt in Ghana getauscht zu haben. Die Ermittler fanden heraus: Bezahlt wurden 400 Euro über den Geldtransf­erdienst „Western Union“, per Kurier trudelten dann 2 000 US-Dollar in bar ein. Damit war für das Gericht klar: Die Frau hatte ganz bewusst auf dem Schwarzmar­kt Falschgeld zum Kurs von 1:5 gekauft.

Normalerwe­ise stehen für Geldfälsch­er bis zu 15 Jahre Haft im Raum. Birgit K. kam mit 18 Monaten Haft, ausgesetzt zu zwei Jahren Bewährung und 180 Stunden gemeinnütz­iger Arbeit, davon. rl

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Birgit K. (64) konnte sich gestern nicht zu einem Geständnis durchringe­n.

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